Die Standardisierungsinitiative ONVIF® und die Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA) haben eine strategische Zusammenarbeit bekannt gegeben. Ziel der Partnerschaft ist die Förderung technischer Standards, die die Authentizität und Integrität digitaler Videos sicherstellen sollen – insbesondere angesichts der wachsenden Herausforderungen durch KI-generierte Inhalte und Deepfakes.
Die Kooperation vereint die von ONVIF entwickelte Spezifikation zur Videoauthentifizierung („Media Signing“) mit dem C2PA-Standard Content Credentials. Diese offene Standardarchitektur wird von Technologieunternehmen wie Microsoft, Adobe, Google, Meta, BBC und Truepic unterstützt. Gemeinsam sollen beide Standards zur Etablierung vertrauenswürdiger digitaler Videoinhalte beitragen.
Die Spezifikation „Media Signing“ erlaubt es, Videomaterial direkt bei der Aufzeichnung mit einem gerätespezifischen digitalen Schlüssel zu signieren. Die kryptografischen Signaturen werden in das Video eingebettet und ermöglichen es, jede Veränderung im Verlauf der Speicherung und Weiterverarbeitung nachzuverfolgen. Die Integrität des Videomaterials kann damit über die gesamte Verwertungskette hinweg verifiziert werden – ein entscheidender Aspekt bei der Verwendung als Beweismittel in Gerichtsverfahren, bei strafrechtlichen Ermittlungen oder in sicherheitsrelevanten Unternehmensprozessen.
Parallel dazu definiert die C2PA mit Content Credentials einen technischen Standard zur Herkunftsnachverfolgung digitaler Medien. Die Lösung speichert kryptografisch gesicherte, manipulationssichere Metadaten entweder direkt im Medium oder in einem verknüpften Manifest. Diese Metadaten umfassen Informationen zur Erstellung, Bearbeitung und Nutzung eines Inhaltsobjekts und sollen für Transparenz über dessen gesamten Lebenszyklus sorgen.
Die gemeinsame Initiative verfolgt das Ziel, Interoperabilität und offene, überprüfbare Standards im Bereich der Videotechnologie zu fördern. Der Einsatz solcher Technologien soll das Vertrauen in digitale Videos insbesondere dort stärken, wo deren Authentizität entscheidend ist – etwa in der öffentlichen Sicherheit, im Rechtswesen oder im Journalismus.
ONVIF ist ein global anerkanntes Forum für Interoperabilitätsstandards im Bereich IP-basierter physischer Sicherheitssysteme. Die Organisation zählt zahlreiche namhafte Unternehmen aus den Bereichen Videoüberwachung, Zutrittskontrolle und Videomanagement zu ihren Mitgliedern. Mit über 34.000 konformen Produkten bietet ONVIF standardisierte Profile für Video-Streaming (Profil S, T), Speicherung (Profil G), Zutrittskontrolle (Profil C, A, D) und Analysefunktionen (Profil M).
Die C2PA wiederum agiert branchenübergreifend und setzt sich für die Herkunftsnachweisbarkeit digitaler Inhalte ein – mit dem Ziel, Vertrauen und Transparenz im digitalen Raum zu etablieren.
Weitere Informationen zu ONVIF und seinen Mitgliedsunternehmen sind unter www.onvif.org verfügbar.