Bayerns Kriminalstatistik 2024: Sicherheit auf hohem Niveau – Herausforderungen bleiben

März 21, 2025

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Kriminalstatistik 2024 vorgestellt – mit einer insgesamt positiven Bilanz: Die Kriminalitätsbelastung in Bayern ist leicht gesunken, die Aufklärungsquote bleibt auf hohem Niveau und der Freistaat behauptet weiterhin seine Spitzenposition in der Inneren Sicherheit. Gleichzeitig zeigen sich neue Herausforderungen, insbesondere bei der Gewaltkriminalität, der Migration und der Cybersicherheit.

Die Bayerische Polizei registrierte im Jahr 2024 insgesamt 4.218 Straftaten pro 100.000 Einwohner (ohne ausländerrechtliche Delikte). Das entspricht einem Rückgang von 3,3 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt bei 64,9 Prozent und bleibt damit auf einem hohen Niveau. Herrmann betonte: „Bayern bleibt eines der sichersten Bundesländer. Doch wir ruhen uns nicht auf Erfolgen aus – unsere Polizei analysiert die Kriminalitätsentwicklung kontinuierlich und passt Einsatzkonzepte sowie Präsenzmaßnahmen gezielt an.“ Auch wenn noch nicht alle Bundesländer ihre Zahlen veröffentlicht haben, zeigte sich Herrmann optimistisch: „Bayern wird weiterhin eine Vorreiterrolle im Bereich Innere Sicherheit einnehmen.“

Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung

Ein bedeutender Einflussfaktor für den Rückgang der Straftaten ist die gesetzliche Neuregelung beim Umgang mit Cannabis. Bestimmte Taten, die zuvor strafbar waren, werden nun nicht mehr geahndet. Die Bayerische Polizei verzeichnete 2024 insgesamt 31.145 Fälle im Bereich der Rauschgiftkriminalität – ein Rückgang um rund 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders bei Cannabis gab es einen starken Rückgang von fast 56 Prozent auf 15.270 Fälle. Herrmann sieht die Entwicklung kritisch: „Das Cannabisgesetz bringt der Polizei zusätzliche Kontroll- und Überwachungsaufgaben. Zudem begünstigt es den illegalen Handel und stärkt den Schwarzmarkt. Bayern wird deshalb weiterhin konsequent gegen Drogenkriminalität vorgehen.“ Herrmann forderte eine Revision des Gesetzes: „Die Freigabe von Cannabis war ein schwerwiegender Fehler, der sowohl die Gesundheit der Menschen als auch die Arbeit der Polizei massiv belastet.“

Zunahme nichtdeutscher Tatverdächtiger

Besorgt zeigte sich der Innenminister über den steigenden Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger. 2024 waren von insgesamt 259.065 Tatverdächtigen 41 Prozent nichtdeutsch (2023: 39,6 Prozent). Während der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung in Bayern seit 2010 von 9,3 Prozent auf 16 Prozent gestiegen ist, erhöhte sich ihr Anteil an allen Tatverdächtigen von 23,7 Prozent auf 41 Prozent. „Die unkontrollierte Migration der letzten Jahre belastet unser Land massiv und hat auch Auswirkungen auf die Sicherheitslage. Wir brauchen dringend einen Richtungswechsel in der Migrationspolitik der Bundesregierung“, erklärte Herrmann.

Gewaltkriminalität nimmt zu

Ein besorgniserregender Trend zeigt sich bei der Gewaltkriminalität: Die Zahl der Fälle stieg um 5,2 Prozent auf insgesamt 22.693. Rund 78 Prozent dieser Taten betrafen gefährliche und schwere Körperverletzung. Auffällig ist, dass 63,3 Prozent der Gewaltkriminalität im öffentlichen Raum stattfanden. Auch die Zahl der minderjährigen Tatverdächtigen nahm um 8,7 Prozent zu. Als Reaktion darauf hat Bayern die Arbeitsgruppe „Bayern. 360° Sicherheit“ gegründet, die unter anderem verstärkte Polizeipräsenz in Innenstädten und Bahnhofsbereichen plant. Zudem werden Einheiten der Bereitschaftspolizei verstärkt eingesetzt. In Zusammenarbeit mit den Kommunen prüft Bayern zudem Alkoholverbotszonen sowie Restriktionen für Cannabis- und Waffenbesitz an bestimmten Orten. Auch eine Ausweitung der Videoüberwachung ist in Planung.

Sexualdelikte: Deutlicher Anstieg

Besorgniserregend ist ebenfalls der Anstieg der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um 6,6 Prozent auf 17.529 Fälle. Besonders stark stiegen die Fälle von Kinderpornografie. Herrmann betonte: „Wir gehen weiterhin konsequent gegen die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen vor. Doch uns fehlen oft entscheidende Hinweise, weil IP-Adressen nicht gespeichert werden. Eine anlassbezogene Speicherung ist dringend erforderlich, um Täter zu überführen.“ Der Innenminister forderte eine schnelle gesetzliche Regelung auf Bundesebene. Auch die Zahl der Vergewaltigungsfälle stieg um 14,3 Prozent auf 1.493. In 75 Prozent der Fälle bestand eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer.

Entwicklung im Bereich Diebstahl

Mit 155.900 registrierten Fällen blieben Diebstahlsdelikte auf hohem Niveau. Dies entspricht einem Anstieg um 2,2 Prozent. Besonders Wohnungseinbrüche nahmen mit 3.605 Fällen wieder zu – ein Anstieg um 4,9 Prozent. Dennoch bleibt die Hälfte aller Einbruchsversuche erfolglos. „Dank innovativer Sicherheitstechnik und Präventionsmaßnahmen konnten wir den Schutz von Wohnungen und Häusern verbessern“, erklärte Herrmann.

Cyberkriminalität: Rückgang mit hoher Dunkelziffer

Die Zahl der im Internet begangenen Straftaten sank um 5,2 Prozent auf 44.917 Fälle. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote um 7,9 Prozentpunkte auf fast 60 Prozent. Dennoch bleibt der finanzielle Schaden enorm: Mit 48,9 Millionen Euro lag er deutlich über den 28 Millionen Euro aus dem Jahr 2021. Herrmann erklärte: „Wir müssen weiterhin von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. Viele Cyberstraftaten werden nicht angezeigt. Hier sind verstärkte Präventionsmaßnahmen erforderlich.“

Bayerische Polizei bleibt stark aufgestellt

Um die Innere Sicherheit weiter zu gewährleisten, setzt Bayern weiterhin auf eine hochmoderne Polizei. Seit 2008 wurden 8.000 zusätzliche Stellen geschaffen. 2024 erreichte die Polizei mit mehr als 45.500 Stellen einen neuen Höchststand. „Und wir werden weiter aufstocken. Unser Ziel ist eine hochmoderne, personell stark aufgestellte Polizei, die Sicherheit auf höchstem Niveau gewährleistet“, so Herrmann.

Fazit und weiterführende Informationen

Die Kriminalstatistik 2024 zeigt, dass Bayern trotz neuer Herausforderungen eines der sichersten Bundesländer bleibt. Innenminister Herrmann betonte, dass die Bayerische Polizei ihre Arbeit weiterhin konsequent fortsetzen wird, um Straftaten zu reduzieren und die Aufklärungsquote hoch zu halten.

Weitere Informationen sowie die vollständige Kriminalstatistik 2024 finden Sie unter: www.innenministerium.bayern.de www.polizei.bayern.de/kriminalitaet/statistik

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