Europol: Französische und spanische Behörden gehen gegen chinesische Geldwäscherbande vor

Juli 5, 2024

Erfolgreiches kriminelles Netzwerk soll in der Lage gewesen sein, mehr als eine Million Euro in bar pro Tag zu schmuggeln

Fünf Mitglieder eines mutmaßlichen chinesischen kriminellen Netzwerks wurden diese Woche in Spanien im Rahmen einer gemeinsamen, von Europol unterstützten Strafverfolgungsuntersuchung verhaftet.
Zwischen dem 2. und 3. Juli wurden ein Dutzend Durchsuchungen von Wohnungen, Firmensitzen, Handelslagern und Restaurants durchgeführt. An den Durchsuchungen waren rund hundert spanische Polizeibeamte beteiligt, die vor Ort von Ermittlern der französischen Justiz und des Zolls sowie von Europol-Experten unterstützt wurden. Die Durchsuchungen fanden in Madrid, Valencia, Alicante und Barcelona statt.
Unter den Festgenommenen befindet sich auch der Chef des kriminellen Netzwerks. Bei den Durchsuchungen wurde Bargeld im Wert von fast 160 000 EUR beschlagnahmt.
Die Ermittlungen wurden im Februar 2021 von den französischen Behörden eingeleitet, nachdem der französische Zoll in Perpignan mehr als eine halbe Million Euro Bargeld beschlagnahmt hatte, das in einem Fahrzeug mit einem versteckten Fach versteckt war.

Die vom französischen Amt für Betrugsbekämpfung (ONAF) unter der Leitung der spezialisierten interregionalen Gerichtsbarkeit (JIRS) von Marseille durchgeführten Ermittlungen führten zur Aufdeckung eines Geldwäschenetzwerks. Das kriminelle Netzwerk, das aus chinesischen Staatsangehörigen besteht, soll seit mindestens 2019 in ganz Europa tätig sein. Es wird vermutet, dass das kriminelle Netzwerk in der Lage war, täglich über eine Million Euro in bar zu schmuggeln.

Diese Summen stammten aus einer Reihe von illegalen Aktivitäten, darunter der Handel mit gefälschten Waren, Steuer- und Zollbetrug und Prostitution. Das kriminelle Netzwerk stützte sich auf ein ausgeklügeltes Netz von Logistikexperten, die den Transport des Bargelds quer durch Europa erleichtern sollten.
Diese Operation wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Multidisziplinären Plattform zur Bekämpfung krimineller Bedrohungen (EMPACT) durchgeführt.
Die folgenden Behörden waren daran beteiligt:

  • Frankreich: Nationales Amt für Betrugsbekämpfung (Office national anti-fraude – ONAF)
  • Spanien: Nationale Polizei (Policía Nacional)

Die Europäische Multidisziplinäre Plattform zur Bekämpfung krimineller Bedrohungen (EMPACT) befasst sich mit den wichtigsten Bedrohungen, die von der organisierten und schweren internationalen Kriminalität für die EU ausgehen. EMPACT stärkt die nachrichtendienstliche, strategische und operative Zusammenarbeit zwischen nationalen Behörden, EU-Organen und -Einrichtungen sowie internationalen Partnern. EMPACT wird in vierjährigen Zyklen durchgeführt und konzentriert sich auf gemeinsame Prioritäten der EU-Kriminalität.

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