Internationaler Polizeieinsatz gegen millionenschweres Betrugsnetzwerk im Gesundheitswesen

März 21, 2025

Betrüger stellten gefälschte Rechnungen über 6,7 Millionen Euro für Hörgeräte aus

Eine von Europol koordinierte internationale Polizeieinsatzaktion hat ein kriminelles Netzwerk zerschlagen, das hinter einem groß angelegten Betrug mit Subventionen im Gesundheitswesen in Frankreich und der Wäsche seiner illegalen Erträge in Deutschland steckt.

Im Mittelpunkt des Betrugs standen betrügerische Erstattungen für Hörgeräte, die das öffentliche Krankenversicherungssystem Frankreichs ausnutzten. Im Juli 2024 gründeten die Betrüger fiktive Hörgerätefirmen und nutzten dabei gefälschte Diplome, um sich die Zulassung der Gesundheitsbehörden und Verträge mit der französischen Krankenkasse zu sichern. Mit gestohlenen Patientendaten ausgestattet, stellten sie falsche Rechnungen aus, die zu betrügerischen Erstattungen in Höhe von 6,7 Millionen Euro führten. Die illegalen Gelder wurden dann über Dutzende von Briefkastenfirmen in ganz Europa geschleust.

Am 10. März verhafteten die französischen Behörden acht Hauptverdächtige, die an dem betrügerischen System beteiligt waren, das das französische Gesundheitssystem ausnutzte. Die französische Gendarmerie führte Durchsuchungen in den Wohnungen der Verdächtigen, im Haus eines Arztes und in einem medizinischen Zentrum durch. Die Beamten beschlagnahmten kriminelle Vermögenswerte in Höhe von 195.000 EUR, darunter 111.000 EUR von Bankkonten, sowie Luxusartikel und elektronische Geräte.

Aufbauend auf den Erkenntnissen aus der französischen Operation leiteten die deutschen Behörden eine zweite Phase der Ermittlungen ein, um die Geldwäsche der durch den Betrug erzielten Erträge ins Visier zu nehmen.

Am 17. März führten deutsche Strafverfolgungsbehörden mit Unterstützung französischer Ermittler der Gendarmerie und von Europol eine groß angelegte Aktion gegen ein großes Unternehmen durch, das verdächtigt wurde, illegale Gelder zu waschen. Die Strafverfolgungsbeamten durchsuchten acht Standorte, darunter den Hauptsitz des Unternehmens, eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Lager und mehrere Wohnhäuser, die mit hochrangigen Personen in Verbindung standen.

An der deutschen Operation waren über 100 Beamte beteiligt, die Immobilien, 73 hochwertige Fahrzeuge und 260.000 Euro in bar beschlagnahmten.

Unterstützung durch Europol

Europol leistete wichtige analytische und operative Unterstützung und half den Ermittlern, den Fluss illegaler Gelder nachzuvollziehen und Verbindungen zu anderen Kriminalfällen aufzudecken. Dank der von Europol bereitgestellten Informationen konnten die Behörden das hinter dem Betrug stehende Geldwäschenetzwerk aufdecken.

Während der Aktionstage entsandte Europol Spezialisten vor Ort, die mit einem mobilen Büro für Echtzeit-Gegenkontrollen und digitalforensische Unterstützung sorgten. Europol erleichterte auch die Koordination zwischen französischen und deutschen Ermittlern und finanzierte logistische Unterstützung, um die reibungslose Durchführung der Einsätze zu gewährleisten.

Die folgenden Behörden waren an dieser Untersuchung beteiligt:

  • Frankreich: Französische Gendarmerie (Gendarmerie Nationale – OCLTI)
  • Deutschland: Polizeipräsidium Südosthessen

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