Unbekannte legen Betonklotz auf Bahngleis – Bundespolizei sucht Zeugen

Februar 21, 2025

Ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr sorgte am Mittwochabend, den 19. Februar 2025, für erhebliche Störungen und hätte schwerwiegende Folgen haben können. Unbekannte Täter legten einen Betonklotz auf die Bahngleise in der Ortschaft Toma bei Sandersdorf. Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.

Gegen 17:26 Uhr informierte die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn die Bundespolizei über einen Vorfall auf der Strecke zwischen Landsberg und Roitzsch. Der Triebfahrzeugführer eines Güterzuges meldete zunächst Gegenstände im Gleis. Wenig später entdeckte der Lokführer eines Intercityexpresses, der von Hamburg nach München unterwegs war, ein Hindernis auf den Schienen. Trotz einer eingeleiteten Schnellbremsung konnte er eine Kollision nicht verhindern. Glücklicherweise kam es dabei weder zu Schäden am Zug noch zu Verletzungen unter den Reisenden.

Eine sofort alarmierte Streife des Bundespolizeireviers Halle (Saale) eilte mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort. Dort wurden Steinreste neben den Schienen sowie Steinmehl auf den Schienenköpfen festgestellt. Mehrere Fahrgäste berichteten, sie hätten nach dem Stillstand des Zuges zwei bis drei Jugendliche beobachtet, die aus einem Gebüsch rannten und mit Fahrrädern in Richtung einer nahegelegenen Siedlung flüchteten. Eine umgehend eingeleitete Fahndung blieb zunächst ohne Erfolg.

Aufgrund der Sperrung der Bahnstrecke von 17:35 Uhr bis 18:33 Uhr kam es zu massiven Beeinträchtigungen im Zugverkehr: 28 Züge, darunter 12 im Fern-, 9 im Nah- und 7 im Güterverkehr, verzeichneten insgesamt 1050 Minuten Verspätung. Zudem mussten 13 Züge umgeleitet werden, 9 Verbindungen fielen vollständig, 2 teilweise aus.

Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet und sucht Zeugen: Wer hat am Abend des 19. Februar 2025 gegen 17:30 Uhr verdächtige Personen im Bereich der Bahngleise bei Toma beobachtet? Hinweise nimmt die Bundespolizeiinspektion Magdeburg unter der Telefonnummer 0391 / 56549 555, die kostenfreie Bundespolizei-Hotline 0800 / 6 888 000 sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen. Zudem können Hinweise über das Online-Formular auf www.bundespolizei.de übermittelt werden.

Erhöhte Gefahr durch Bahnhindernisse – Bundespolizei warnt eindringlich

Die Bundespolizei betont, dass Bahnanlagen keine Spielplätze sind. Das Betreten der Gleise ist lebensgefährlich: Züge nähern sich nahezu lautlos, und je nach Windrichtung sind sie erst spät wahrnehmbar. Zudem erzeugen vorbeifahrende Züge eine erhebliche Sogwirkung, die schwere Unfälle verursachen kann. Eine Notbremsung kann je nach Geschwindigkeit und Streckengegebenheiten bis zu 1000 Meter dauern, sodass ein Ausweichen unmöglich ist.

Das Platzieren von Hindernissen auf Bahngleisen ist kein harmloser Streich, sondern eine ernstzunehmende Straftat. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Zugentgleisung mit schweren oder sogar tödlichen Verletzungen kommen. Darüber hinaus haben solche Vorfälle weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Bahnverkehr und zahlreiche Reisende. Die Bundespolizei appelliert daher an alle Bürgerinnen und Bürger, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden, um derartige gefährliche Eingriffe in Zukunft zu verhindern.

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