- Innenminister Thomas Strobl: „Wir helfen dabei, dass sich kleine und mittlere Unternehmen gegen Cyberattacken abhärten“
- Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Cybersicherheit ist keine Option, sondern muss auch in kleinen Betrieben Chefsache sein“
„Digitale Projekte werden nur dann erfolgreich sein, wenn sie sicher sind. Cybersicherheit ist hier ein Schlüsselfaktor. Neben den Behörden und Kommunen im Land nehmen wir bei der Cybersicherheit auch den Mittelstand, also unsere kleinen und mittleren Unternehmen, in den Blick. Denn diese sind das Rückgrat unserer Wirtschaft in Deutschland, brauchen aber oftmals mehr Unterstützung in Sachen Cybersicherheit. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg, dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg, der Hochschule Aalen und der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg ein passgenaues Beratungsangebot für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt. Damit sensibilisieren wir die Führungsetagen gezielt für das Thema Cybersicherheit und sorgen so dafür, dass sich gerade auch kleine und mittlere Unternehmen aus Baden-Württemberg gegen Cyberattacken abhärten“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich der Einführung des neuen Beratungsangebotes am Freitag, 9. August 2024.
„Das Risiko von schwerwiegenden Cyberangriffen wächst. Cybersicherheit ist keine Option, sondern muss auch in kleinen Betrieben Chefsache sein. Deshalb begrüße ich es, dass der ‚CyberSicherheitsCheck für KMU‘ Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Führungskräften dabei hilft, ihre Firma besser gegen Cyberangriffe zu wappnen. Dieses Unterstützungsangebot wollen wir für möglichst viele Firmen in Baden-Württemberg zugänglich machen“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.
Digitalisierungsminister Thomas Strobl erläuterte: „Mit dem Beratungsangebot ‚CyberSicherheitsCheck für KMU‘ können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) konkrete Handlungsbedarfe für die Verbesserung der Cybersicherheit des Unternehmens identifizieren. Die Erst- oder Einstiegsberatung hat eine Dauer von einer Stunde – kurz und kompakt, auf das Wichtigste fokussiert. Am Ende der Beratung erhält das Unternehmen eine Ersteinschätzung über seinen Sicherheitsstatus. Je nach Bedarf kann sich daran eine tiefergehende, analytische Folgeberatung durch IT-Dienstleister anschließen. Freilich ist eines klar: Die eine Stunde ist schon mal gut investierte Zeit in Sachen Cybersicherheit.“
Das Beratungskonzept soll nach einer Pilotphase nun nach und nach zunächst im Bereich der Industrie- und Handelskammern in die Fläche gehen. Kleine und mittlere Unternehmen können sich dazu an ihre örtliche IHK wenden. Die Einstiegs- bzw. Orientierungsberatung vor Ort führen dann geschulte Beraterinnen und Berater der Industrie- und Handelskammern für ihre Mitgliedsunternehmen durch.
Das Beratungsangebot konzentriert sich auf die wichtigsten Handlungsfelder der Cyber-Resilienz, die auf einschlägigen Standards des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik basieren, und ist dabei gezielt auf die Bedarfe der KMU abgestimmt. Dazu hat ein vom Innenministerium eng begleitetes Forschungsprojekt im Vorfeld erhoben, welche Bedarfe KMU im Bereich Cybersicherheit haben. Auf Grundlage der Ergebnisse hat das Forschungsprojekt einen Beratungsansatz entwickelt sowie Begleitmedien und ein Erhebungstool zur Cybersicherheit des vor Ort zu beratenden Unternehmens erarbeitet.
„Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass in kleinen Unternehmen auch im Management noch kein ausreichendes Bewusstsein für Cybersicherheit besteht und häufig die notwendigen Ressourcen für Cybersicherheit fehlen“, erläuterte Projektleiter Prof. Dr. Christoph Karg von der Hochschule Aalen.
„Durch unser Angebot wollen wir den KMU helfen, sich künftig besser vor Cyberangriffen und Konkurrenzausspähung zu schützen“, betont Prof. Dr. Harald Riegel, Rektor der Hochschule Aalen.
„Für einen wirkungsvollen Ansatz der Erstberatung ist es zwingend notwendig, mit einem maßgeschneiderten und von der Zielgruppe akzeptierten Beratungskonzept die Cyber-Resilienz vor Ort zu stärken“, ergänzt der Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, Thilo Rentschler.
„Gerade den Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern, mit ihren jeweils sehr erfahrenen Beraterinnen und Beratern kommt eine besondere Bedeutung bei der künftigen Umsetzung des Projektes zu“, betont Minister Thomas Strobl. „Es freut mich daher sehr, dass bei der Vorstellung des Beratungskonzeptes beim Dachverband der IHKs Baden-Württemberg ebenso wie bei Handwerk BW für den Bereich unserer Handwerkskammern große Zustimmung zu einer flächendeckenden Umsetzung signalisiert wurde.“
Weitere Informationen zum „CyberSicherheitsCheck für KMU“ sowie Kontaktmöglichkeiten finden sich unter: www.csc-kmu.de
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Weiterführende Informationen zum Forschungsprojekt
Der in Baden-Württemberg entwickelte „CyberSicherheitsCheck für KMU“ basiert auf den Ergebnissen des Forschungsprojektes „CyberWuP – Wirtschaftsschutz und Prävention für KMU“. Ende 2022 hat die Hochschule Aalen im Auftrag des Innenministeriums Baden-Württemberg zunächst eine Onlinebefragung bei zahlreichen Unternehmen durchgeführt, um die Bedarfe der KMU zu erheben. Basierend auf den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Erhebungen wurden unter Einbindung des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg die wesentlichen fachlichen Beratungsinhalte erarbeitet.
Teil des Projektteams waren neben Prof. Dr. Christoph Karg, und Prof. Dr. Ralf-Christian Härting, von der Hochschule Aalen, Helmut Sailer, ehemaliger Leiter der Prävention des Polizeipräsidiums Aalen und Erster Kriminalhauptkommissar a.D., Roland Eisele, ehemaliger Polizeipräsident in Aalen. Die verschiedenen Akteure und die breite Aufstellung der Kompetenzen ermöglichten vielfältige Perspektiven und waren wichtige Erfolgsfaktoren für die Entwicklung des Beratungskonzeptes.
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