Cloud-Sicherheit gewinnt im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung

Juli 3, 2025

Genetec hat die Ergebnisse seines Berichts „2025 State of the Physical Security Report“ für die Gesundheitsbranche veröffentlicht. Der Bericht basiert auf den Erkenntnissen von über 5.600 Fachleuten für physische Sicherheit weltweit und enthält Daten von Befragten, die im Gesundheitswesen tätig sind oder mit diesem Sektor zusammenarbeiten. Er bietet eine umfassende Analyse der sich wandelnden Trends im Bereich der physischen Sicherheit.

Angesichts wachsender Sicherheitsherausforderungen und verschärfter regulatorischer Anforderungen zeigt eine neue Datenerhebung einen klaren Trend zur Einführung von Hybrid- und Cloud-Lösungen für die physische Sicherheitsinfrastruktur. Aktuellen Erkenntnissen zufolge arbeiten 43 % der Gesundheitsorganisationen weiterhin vollständig mit lokalen Systemen – ein Hinweis auf die traditionell zurückhaltende Haltung der Branche gegenüber der Cloud-Nutzung. Dennoch gewinnen Hybrid- und Cloud-Modelle zunehmend an Bedeutung: 48,3 % der Organisationen nutzen bereits hybride Cloud-Lösungen für ihre Sicherheitsinfrastruktur, während 8,7 % vollständig auf cloudbasierte Sicherheitslösungen umgestellt haben.

Die Dynamik in Richtung Cloud-Nutzung nimmt deutlich zu: 68 % der Gesundheitsorganisationen planen, innerhalb der nächsten 18 Monate einen größeren Teil ihrer physischen Sicherheitsdaten in die Cloud zu verlagern.

Der Ansatz des Gesundheitswesens zur Cloud-Einführung

„Die Daten unseres Berichts zur physischen Sicherheit unterstreichen die schrittweise, aber strategisch geplante Entwicklung der Gesundheitsbranche hin zu Hybrid- und Cloud-basierten Sicherheitslösungen“, sagt Mark Feider, National Director for Enterprise bei Genetec Inc. „Angesichts komplexer Compliance-Anforderungen und des Bedarfs an skalierbaren Sicherheitslösungen setzen Gesundheitseinrichtungen auf diese Modelle, um Kontrolle, Kosten und Flexibilität in Einklang zu bringen.“

Gesundheitsorganisationen setzen verstärkt auf hybride und cloudbasierte Lösungen, um den Bedarf an lokaler Hardware zu verringern und die Wartung über mehrere Standorte hinweg zu vereinfachen. Durch die Kombination von lokal betriebenen und cloudbasierten Sicherheitstechnologien können Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen regulatorische Vorgaben einhalten, die Datenhoheit wahren und gleichzeitig ihre Ressourcen effizienter einsetzen.

Zu den wichtigsten Beweggründen für die Einführung von Hybrid- und Cloud-Lösungen im Gesundheitswesen zählen Kosteneinsparungen (62 %), regelmäßige Updates und Softwareverbesserungen (55 %), eine schnelle und unkomplizierte Bereitstellung (47 %), Disaster Recovery (35 %) sowie die Sicherung der Datenhoheit (32 %).

Verbesserte Sicherheitsmaßnahmen angesichts wachsender Bedrohungen

Neben der Cloud-Nutzung setzen Gesundheitseinrichtungen im Jahr 2025 verstärkt auf fortschrittliche Sicherheitsinitiativen. Zu den vorrangigen Projekten zählen die Implementierung von Künstlicher Intelligenz und großen Sprachmodellen (34 %), Zugangskontrollsysteme (31 %) sowie Videoüberwachung (28 %). Systeme zur digitalen Beweismittelverwaltung (DEMS) und Incident-Management folgen jeweils mit 24 %.

Diese veränderten Prioritäten stehen im Zusammenhang mit einem alarmierenden Anstieg physischer Bedrohungen im Jahr 2024. So berichteten 46 % der Einrichtungen von einer Zunahme an Übergriffen auf Mitarbeitende, 31 % von mehr Verletzungen bei Besuchern. Zudem gaben 39 % einen Anstieg physischer Angriffe auf das Personal an, und 36 % meldeten eine Zunahme interner Diebstähle. Einbrüche und Raubüberfälle wurden von 34 % der Organisationen gemeldet. Die verstärkte Fokussierung auf Sicherheitsmaßnahmen wie Zugangskontrolle, Videoüberwachung und DEMS verdeutlicht eine proaktive Haltung: Es sollen innovative Lösungen genutzt werden, um Patienten und Mitarbeitende wirksam zu schützen.

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