Die Bargeldversorgung gehört zu den kritischen Infrastrukturen und steht in puncto Verfügbarkeit sowie Manipulationsschutz auf einer Stufe mit Energieversorgern und öffentlichen Verkehrsmitteln. Vor diesem Hintergrund führte die Frankfurter Sparkasse das Schließsystem PYLOCX® ein, um Geldautomaten effektiv gegen unbefugte Zugriffe abzusichern und gleichzeitig ein Höchstmaß an Nachvollziehbarkeit und Betriebsbereitschaft zu gewährleisten.
Bereits 2012 machten unkontrollierte Öffnungen von Automaten die Schwachstellen herkömmlicher Schließmechanismen deutlich. Die Entscheidung für PYLOCX® basiert auf einer konsequenten Analyse der Sicherheitsanforderungen: Ein modular aufgebautes System aus mobiler Tastatur (PYKEY®), Kontaktstelle, Steuermodul und Schloss stellt sicher, dass jeder Öffnungsvorgang lückenlos protokolliert wird. Die individuellen Zugangsberechtigungen werden zentral verwaltet und erlauben es, präzise nachzuvollziehen, welche Mitarbeiter zu welchem Zeitpunkt ein Schloss betätigt haben.
Ein zentrales Merkmal von PYLOCX® ist der Offline-Betrieb, der ohne permanente Internetanbindung auskommt. Zugriffscodes werden auf Anforderung per Mobilgerät vom Administrator erzeugt und in den PYKEY® übertragen, der sie beim Schloss authentifiziert und unmittelbar nach der Betätigung ungültig macht. Dadurch verbleibt die Hoheit über alle Berechtigungen vollständig bei der Sparkasse, Manipulationsrisiken durch externe Netzwerkzugriffe entfallen.
Für Geldtransportunternehmen bietet dieses Verfahren zwei entscheidende Vorteile: Zum einen kann die Frankfurter Sparkasse dank der zentralisierten Berechtigungsverwaltung kurzfristig auf Ausfälle oder Streiks einzelner Dienstleister reagieren, indem Zugangsrechte binnen weniger Klicks übernommen oder neu zugewiesen werden. Zum anderen reduzieren sich Standby-Kosten, da Sicherheitsausrüstung mehrfach zwischen Kommunen und Dienstleistern eingesetzt werden kann.
Das 2013 gestartete Pilotprojekt am Automaten im Frankfurter „Skyline Plaza“ erwies sich als Erfolg, weshalb inzwischen über 200 Standorte mit PYLOCX® ausgestattet wurden. Neben der gesteigerten Sicherheit tragen die vandalismussicheren Stahlkontakte und der integrierte Akku des PYKEY® zur Minimierung von Wartungsaufwand und Ausfallzeiten bei. Insbesondere Automaten im Außenbereich profitieren von der Unabhängigkeit von externen Stromquellen und dem robusten Gehäuse, das mechanischen Angriffen standhält.
Geldtransportunternehmen können aus dem Einsatz von PYLOCX® lernen, wie eine Kombination aus dezentraler Schlüsselverwaltung und statischer Hardwareausführung nachhaltige Prozesssicherheit sowie Kosteneffizienz erzielt. Durch die einfache Übertragbarkeit von Zugriffsrechten und die Nachvollziehbarkeit jeder Öffnung werden Risiken deutlich reduziert. Zugleich eröffnet die modulare Struktur des Systems den Beteiligten die Möglichkeit, Sicherheitsmaßnahmen bedarfsgerecht zu skalieren und flexibel an individuelle Anforderungen anzupassen.
Insgesamt zeigt der Anwendungsfall der Frankfurter Sparkasse, dass moderne Schließtechnik nicht nur den Schutz von Bargeldautomaten auf ein neues Niveau hebt, sondern auch als Blaupause für optimierte Abläufe in der gesamten Bargeldlogistik dienen kann. Geldtransportunternehmen gewinnen auf diese Weise eine verbesserte Planbarkeit, erhöhte Betriebssicherheit und die Chance, Serviceengpässe durch pragmatische, technisch ausgereifte Lösungen zu vermeiden..