Herrmann beim Forum Sicherheit und Innovation der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Beim Forum Sicherheit und Innovation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Montag die zentrale Rolle der Sicherheitsarchitektur für ein stabiles Gemeinwesen hervorgehoben. „Sicherheit ist das Fundament unserer Freiheit und unseres Friedens“, sagte Herrmann und verwies auf die zunehmende Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Staat. Nur im Verbund könne es gelingen, neue Konzepte zu entwickeln und den komplexen Herausforderungen einer veränderten Weltlage zu begegnen. Die FAU bezeichnete er als „verlässlichen Partner“ im Bereich der Sicherheitsforschung.
Das Forum dient als Austauschplattform für aktuelle Anforderungen in den Bereichen nationale, innere und zivile Sicherheit sowie für Fragen der Resilienz kritischer Infrastrukturen. Ziel der Veranstaltung ist es, Kooperationen zu stärken und innovative Impulse für Forschung und Praxis zu setzen.
Polizeiliche Stärke als Grundlage der Sicherheitsstrategie
Mit Blick auf die Sicherheitslage betonte Herrmann den Grundsatz „Sicherheit durch Stärke“. Bayern verfüge bundesweit über die niedrigste Kriminalitätsbelastung und die höchste Aufklärungsquote. Mit mehr als 45.700 Stellen erreiche die Bayerische Polizei in diesem Jahr einen historischen Höchststand. Diese personelle Ausstattung sei entscheidend, um flächendeckend Präsenz zu zeigen und Bürgerinnen und Bürger effektiv zu schützen.
Die weltpolitische Entwicklung – insbesondere der fortdauernde Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine – verstärke die Bedeutung einer robusten Inneren Sicherheit. Neben der Polizei seien auch ein starker Zivilschutz, eine leistungsfähige zivile Verteidigung und ein wachsamer Verfassungsschutz unerlässlich. Extremistische Bestrebungen, so Herrmann, versuchten gezielt, Vertrauen in demokratische Institutionen zu untergraben. Desinformationskampagnen seien dabei längst ein fester Bestandteil hybrider Bedrohungen.
Cybersicherheit als Standortfaktor
Besondere Aufmerksamkeit widmete der Innenminister der digitalen Sicherheit. Die wirtschaftliche Stärke Deutschlands mache den Standort zu einem attraktiven Ziel für Cyberangriffe. Es gehe um den Schutz von Innovationskraft, Arbeitsplätzen und Wettbewerbsfähigkeit – und letztlich um das Vertrauen in den digitalen Staat.
Bayern habe deshalb in den vergangenen Jahren eine umfassende Cybersicherheitsarchitektur aufgebaut und kontinuierlich weiterentwickelt. Dazu gehöre auch die Stärkung technologischer Fähigkeiten im Bereich neuer Bedrohungsformen.
Schwerpunkt Drohnensicherheit
Mehrere Drohnensichtungen – jüngst unter anderem am Münchner Flughafen – zeigen nach Herrmanns Einschätzung, dass weitere technische und personelle Aufstockungen notwendig seien. Mit dem im Aufbau befindlichen Drohnenkompetenz- und -abwehrzentrum (DKAZ) der Bayerischen Polizei in Erding entstehe eine spezialisierte Einrichtung, die modernste Technologie mit operativer Expertise verknüpfen soll. Hier arbeitet das Land eng mit Bundeswehr, Sicherheitsbehörden und Technologiepartnern zusammen.
Parallel dazu sollen rechtliche Grundlagen geschaffen werden: Das geplante „Gesetz zum Schutz vor Drohnenüberflügen in Bayern“ sowie Anpassungen im Polizeiaufgabengesetz sollen die Befugnisse der Polizei erweitern. „Wir müssen uns verteidigen und die Sicherheit der Menschen in unserem Land schützen können“, betonte der Minister.
Kommentar zum Event: Starker Sicherheitskurs für die Zukunft
Die Ausführungen von Innenminister Joachim Herrmann beim Forum Sicherheit und Innovation an der FAU Erlangen-Nürnberg unterstreichen eindrucksvoll, wie wichtig ein entschlossener, fachkundiger und zugleich vorausschauender Ansatz für die Sicherheit unseres Landes ist. Besonders hervorzuheben ist, dass Herrmann die Bedeutung des engen Schulterschlusses zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Staat betont – ein Zusammenspiel, das in Zeiten globaler Unsicherheiten unverzichtbar ist.
Seine klare Fokussierung auf Stärke, Präsenz und moderne Technologie zeigt, dass Bayern nicht nur reagiert, sondern aktiv gestaltet. Der kontinuierliche Ausbau der Polizei, die Weiterentwicklung der Cybersicherheitsarchitektur und die Errichtung des Drohnenkompetenz- und -abwehrzentrums in Erding sind starke Signale, dass Sicherheitspolitik hier nicht stehen bleibt, sondern mutig in die Zukunft denkt.
Besonders positiv wirkt der Ansatz, sicherheitspolitische Maßnahmen mit Innovationskraft zu verbinden und gleichzeitig den Schutz von Demokratie, Wirtschaft und Bevölkerung in den Mittelpunkt zu stellen. Herrmanns Aussagen machen deutlich: Sicherheit wird nicht als Selbstzweck verstanden, sondern als Grundvoraussetzung für Freiheit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und wirtschaftliche Stabilität.
Insgesamt ist die Botschaft des Ministers ein ermutigendes Zeichen dafür, dass Bayern seine Verantwortung ernst nimmt – gut vernetzt, technisch versiert und entschlossen, den neuen Herausforderungen unserer Zeit mit moderner Sicherheitskompetenz zu begegnen.

