Wie Verkada den Wandel in der DACH-Region mitgestaltet
Benjamin Krebs, General Manager DACH bei Verkada, über ein Jahr Markterfahrung, die Kraft starker Partnerschaften und den Weg zur integrierten Sicherheitsplattform der Zukunft.
Seit seinem Markteintritt in der DACH-Region verfolgt Verkada eine klare Vision: physische Sicherheit und moderne IT-Lösungen nahtlos zu vereinen. Benjamin Krebs, verantwortlich für die strategische Entwicklung im deutschsprachigen Raum, blickt im Interview mit Euro Security auf ein ereignisreiches Jahr zurück – geprägt von tiefgreifenden Marktanalysen, erfolgreichen Partnerschaften und technologischen Innovationen. Im Gespräch erklärt er, wie Verkada durch seinen hybriden Cloud-Ansatz und einen konsequenten „Data-PrivacyFirst“- -Kurs das Vertrauen von Kunden gewinnt und gleichzeitig neue Maßstäbe für die Sicherheitsbranche setzt.
Euro Security: Herzlich willkommen, Herr Krebs. Sie blicken nun auf ein Jahr Markterfahrung in der DACH-Region zurück. Beginnen Sie doch bitte damit, uns von Ihrem Einstieg in den Markt zu erzählen. Was waren Ihre anfänglichen Hoffnungen, und welche Herausforderungen haben Sie erlebt?
Benjamin Krebs: Vielen Dank. Als ich vor etwas mehr als einem Jahr in den DACH-Markt gestartet bin, war mein vorrangiges Ziel, ein tiefes Verständnis für die lokale Sicherheitslandschaft zu erlangen. Der Einstieg war spannend, weil ich schnell erkannte, dass der Markt – geprägt von einem starken Partnernetzwerk – ganz anders funktioniert als in anderen Regionen. Es war, als ob man plötzlich in eine Welt eintritt, in der physische Sicherheit und IT-Strategien miteinander verschmelzen. Dabei stand unser 100%-Partnerfokus-Modell von Anfang an im Mittelpunkt – denn genau so funktioniert der Markt hier in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Euro Security: Sie betonen häufig den Wert der Partnerschaften. Können Sie uns genauer erläutern, wie sich Ihr Partnernetzwerk entwickelt hat und welche Initiativen Sie in diesem Bereich umgesetzt haben?
Benjamin Krebs: Absolut. Von Beginn an war klar, dass der Erfolg von Verkada stark von der Zusammenarbeit mit regionalen Partnern abhängt. Auf zahlreichen Events habe ich Branchenkolleginnen und -kollegen getroffen, was mir half, die Erwartungen und Anforderungen der Kunden besser zu verstehen. Viele unserer Partner – sei es aus dem klassischen physischen Sicherheitssegment oder aus der IT – haben sofort erkannt, dass unsere Technologie eine echte Alternative zu herkömmlichen Systemen darstellt.
Unsere bisherigen Partner schätzten insbesondere die einfache Integration, da wir Hardware und Software aus einer Hand bieten. Wir haben sogar unser Partnerprogramm weiterentwickelt: Neben dem klassischen Resell-Modell gibt es nun den sogenannten „Plus-Bereich“, der besonders diejenigen belohnt, die in Installation und Weiterbildung investieren. Diese Initiative sorgt nicht nur für eine nahtlose Kundenerfahrung, sondern hebt uns auch von Mitbewerbern ab.
Euro Security: Das klingt sehr vielversprechend. Lassen Sie uns nun in einen der zentralen Punkte eintauchen: die Technologie von Verkada. Wie unterscheidet sich Ihre Lösung konkret von anderen Anbietern – insbesondere hinsichtlich der hybriden Cloud-Architektur und der Daten- schutzaspekte?
Benjamin Krebs: Unsere Technologie ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig. Zunächst setzen wir auf eine Hybrid-Cloud-Architektur. Das bedeutet, dass alle sicherheitsrelevanten Daten direkt auf dem Gerät gespeichert werden – ähnlich wie bei einer klassischen On-Premise-Lösung –, während gleichzeitig über eine Internet-Schnittstelle der Zugriff und die Verwaltung ermöglicht werden. Diese Lösung hat für viele Kunden einen entscheidenden Vertrauensfaktor geschaffen, denn so bleiben die Daten bei ihnen und nicht in einer fremden Cloud.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist unser Data-Privacy-First-Ansatz. Bei Verkada sind sämtliche fortgeschrittenen Funktionalitäten standardmäßig deaktiviert. Der Kunde entscheidet gezielt, welche Funktionen aktiviert werden sollen. Zudem haben wir ein nicht manipulierbares Audit-Log integriert, das jederzeit nachvollziehbar macht, wer welche Änderungen vorgenommen hat. Und selbstverständlich erfolgt die Datenverschlüsselung nach AES-256. Diese Maßnahmen gewährleisten höchste Sicher- heitsstandards und machen uns – auch im Vergleich zu herkömmlichen Anbietern – zu einer sehr vertrauenswürdigen Lösung.
Euro Security: Die Diskussion um Datenschutz und Privatsphäre ist ein Dauerbrenner in der Sicherheitsbranche. Wie begeg- nen Sie den Bedenken, die oft im Zusammenhang mit Cloud-Lösungen und AI-Funktionalitäten geäußert werden?
Benjamin Krebs: Das ist richtig – Datenschutz ist ein zentrales Thema. Viele Kunden waren zunächst skeptisch, als sie von einer cloudbasierten Lösung hörten, die gleichzeitig AI-Funktionalitäten integriert. Unser Ansatz, Daten primär lokal zu speichern und erst über sichere Schnittstellen zu verwalten, hat hier sehr schnell zu einer deutlichen Entspannung geführt.
Die Verschlüsselung sowie die Tatsache, dass unsere Cloud-Umgebung – zum Beispiel in Dublin bei AWS – alle relevanten Datenschutzvorgaben erfüllt, sind für viele ein klares Plus.
Gleichzeitig bieten wir den Kunden volle Kontrolle über die aktivierten Funktionen. So können sie sicherstellen, dass nur die von ihnen gewünschten Features genutzt werden – ein Aspekt, der in unserer Branche immer wieder kritisch hinterfragt wird. Dieser Data-Privacy-First-Ansatz hat sich als äußerst überzeugend erwiesen.
Euro Security: Neben dem Datenschutz spielt auch die Integration von IT- und physischer Sicherheit eine immer größere Rolle. Wie gelingt es Ihnen, diese beiden Bereiche in Ihrer Plattform zusammenzuführen?
Benjamin Krebs: Die Grenzen zwischen IT- und physischer Sicherheit verschwimmen zunehmend. Unsere Plattform wurde von Anfang an so konzipiert, dass sie beide Bereiche optimal abdeckt. So integrieren wir beispielsweise verschiedene Softwarekomponenten wie Point-of-Sale-Systeme, Identity Management und Zutrittskontrollen nahtlos in eine zentrale Lösung.
Ein praktisches Beispiel ist die Integration von Identity-Management-Systemen wie Active Directory oder Okta. Durch die automatische Synchronisierung der Zutrittsrechte können Unternehmen effizient und sicher arbeiten – sobald ein Mitarbeiter hinzugefügt oder entfernt wird, geschieht dies in Echtzeit. Diese enge Verzahnung ermöglicht es uns, einen echten Mehrwert zu bieten, der weit über die reine Videoüberwachung hinausgeht.
Euro Security: Ein weiterer Aspekt Ihres Angebots ist die kontinuierliche Weiterentwicklung Ihrer Hardware und Software. Wie balancieren Sie Innovation und Stabilität, und welche Neuerungen konnten Ihre Kunden bereits im vergangenen Jahr erleben?
Benjamin Krebs: Bei Verkada kommen Hardware und Software wirklich aus einem Guss. Unsere Hardware ist robust und innovativ – man merkt, dass Hardware-Engineering bei uns in den Genen liegt. So haben wir beispielsweise neue Kameratechnologien eingeführt, die bei schwachen Lichtverhältnissen deutlich bessere Bildqualität liefern und die Installation erheblich vereinfachen. Es geht darum, die Effizienz zu steigern: Ein optimierter Installationsprozess spart bei großen Projekten enorm viel Zeit und Kosten.
Dennoch ist es die Software, die den größten Mehrwert bietet. Wir veröffentlichen jährlich rund 50 Software-Updates, die kontinuierlich neue Funktionen und Verbesserungen bereitstellen – ohne zusäliche Kosten für die Kunden. Dieses Modell, bei dem neue Features einfach in die bestehende Lizenz integriert werden, ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Unsere Kunden arbeiten somit nie mit veralteter Technologie, sondern erleben fortlaufend Innovation und Weiterentwicklung.
Euro Security: Ein besonders interessantes Thema ist die Integration von Drittanbieterlösungen. Sie erwähnten, dass Sie über Ihre Command-Connector-Box auch ONVIF-fähige Kameras anbinden können. Wie erweitert diese Offenheit Ihr Produktportfolio, und welche Chancen sehen Sie hier?
Benjamin Krebs: Genau – Offenheit und Integration sind zentrale Bestandteile unserer Strategie. Mit unserer Command-Connector-Box öffnen wir die Plattform nicht nur für eigene Geräte, sondern auch für ONVIF-fähige Kameras. Das ermöglicht es uns, als zentrale Management-Plattform zu fungieren, die unterschiedlichste Hardwarelösungen zusammenführt. Diese Offenheit ist ein entscheidender Vorteil, da sie unseren Kunden und Partnern maximale Flexibilität bietet.
Ein Kunde kann beispielsweise bestehende Systeme weiterverwenden und sie gleichzeitig in unsere Plattform integrieren, um von modernen KI-Funktionen und zentraler Steuerung zu profitieren.
So schaffen wir einen echten Mehrwert, der sich dynamisch an die sich wandelnden Anforderungen des Marktes anpasst.
Euro Security: Sie haben bereits von einigen beeindruckenden Integrationen berichtet – beispielsweise in den Bereichen Point-of-Sale und Identity Management. Wie reagieren Ihre Kunden auf diese innovativen Ansätze, und welche konkreten Mehrwerte ergeben sich daraus?
Benjamin Krebs: Unsere Kunden sind regelrecht begeistert. Nehmen wir das Beispiel aus dem Einzelhandel: Durch die Integration von Point-of-Sale-Systemen können wir zu jeder Transaktion unmittelbar eine Videoaufnahme verknüpfen. Das ermöglicht es, Verdachtsmomente sofort zu überprüfen – sei es bei einer fehlerhaften Rückbuchung oder einem potenziellen Diebstahl. Solche Szenarien zeigen, wie nahtlos die physische und digitale Welt bei uns zusammenarbeiten.
Beim Identity Management profitieren unsere Kunden davon, dass Zutrittsrechte und Nutzerrollen automatisch synchronisiert werden.
Das spart nicht nur Zeit, sondern minimiert auch Fehlerquellen, die bei manuellen Prozessen häufig auftreten. Diese Integrationen sind nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch wirtschaftlich äußerst attraktiv, da sie den operativen Aufwand erheblich reduzieren und gleichzeitig die Compliance verbessern.
Euro Security: Neben den technischen Aspekten spielt auch die strategische Erweiterung Ihres Partnerportfolios eine große Rolle. Sie haben kürzlich von der neuen Partnerschaft mit SimonsVoss berichtet. Was macht diese Allianz so besonders, und wie wird sie Ihre Position im Markt weiter stärken?
Benjamin Krebs: Die Partnerschaft mit SimonsVoss ist ein Meilenstein für uns. SimonsVoss steht für Eleganz, Langlebigkeit und höchste Qualität – Werte, die auch für Verkada essenziell sind. Besonders im Bereich der Zutrittskontrolle, in dem modulare Lösungen wie unsere One-Door-Con- troller gefragt sind, bietet die Integration der Wireless Docks von SimonsVoss eine perfekte Ergänzung.
Viele unserer Kunden in der DACH-Region haben bereits positive Erfahrungen mit SimonsVoss gemacht und schätzen deren Zuverlässigkeit sowie die lange Batterielaufzeit. Diese Partnerschaft eröffnet uns nicht nur neue Marktsegmente, sondern stärkt auch unser Markenimage. Zukünftig werden wir gemeinsam an Messen und regionalen Veranstaltungen teilnehmen und so die Reichweite unserer integrierten Sicherheitslösungen weiter ausbauen.
Euro Security: Die Cloud spielt in Ihrer Strategie eine zentrale Rolle. Wie sehen Sie die Entwicklung des Cloud-Segments im Sicherheitsmarkt, und welche konkreten Vorteile ergeben sich für Unternehmen, die sich für Ihre Lösung entscheiden?
Benjamin Krebs: Die Cloud ist ein echter Game-Changer im Sicherheitsmarkt. Unternehmen profitieren enorm von der zentralen Verwaltung ihrer Standorte – unabhängig davon, ob es sich um Hunderte oder Tausende von Standorten handelt. Automatische Firmware-Updates und die Möglichkeit, modernste KI-Funktionen wie eine Freitextsuche zu nutzen, senken den Verwaltungsaufwand erheblich.
Ein wesentlicher Vorteil ist auch die Einhaltung von Compliance-Vorgaben. Über unsere Cloud können wir sicherstellen, dass stets die neuesten Sicherheitsstandards und Regularien umgesetzt werden. Zudem ermöglicht die Cloud-Lösung ein hohes Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität – Eigenschaften, die gerade in Zeiten schnellen technologischen Wandels entscheidend sind. Wir sehen, dass der Anteil cloudbasierter Systeme im globalen Video-Security-Markt stetig wächst – unsere starke Position in diesem Segment bestärkt uns in unserem Kurs.
Euro Security: Ein weiterer spannender Aspekt, den Sie immer wieder ansprechen, ist die Transformation des Sicherheitsmarktes. Sie vergleichen den aktuellen Wandel mit einem „IT-Transformationsmoment“ à la 2014, als AWS in den deutschen Markt eintrat. Können Sie diesen Vergleich näher erläutern und erklären, wie Sie den aktuellen Wandel strategisch begleiten?
Benjamin Krebs: Der Vergleich passt tatsächlich sehr gut. Erinnern Sie sich an die Zeit, als ein amerikanischer Online-Buchhändler in Deutschland plötzlich begann, Rechenleistung zu vermieten – das war der Moment, in dem sich die IT-Landschaft grundlegend veränderte. Heute beobachten wir etwas Ähnliches im Sicherheitsbereich: Die Transformation von On-Pre- mise-Systemen hin zu cloudbasierten, integrierten Lösungen ist unausweichlich.
Unsere Strategie besteht darin, diesen Wandel nicht nur zu begleiten, sondern aktiv mitzugestalten. Wir setzen auf eine Kombination aus moderner Technologie, kontinuierlichen Software-Updates und einem starken Partnernetzwerk, um unseren Kunden stets die bestmögliche Lösung zu bieten. Dabei gehen wir auch strategische Partnerschaften mit großen IT-Resellern ein – wie zuletzt etwa mit Bechtle. Das zeigt deutlich, dass auch die IT-Branche die Vorteile moderner, integrierter Sicherheitslösungen erkannt hat.
Euro Security: Zum Abschluss, Herr Krebs: Was sind Ihre strategischen Ziele für die kommenden zwölf Monate? Welche Entwicklungen planen Sie, um den Erfolg von Verkada in der DACH-Region weiter auszubauen?
Benjamin Krebs: Unser Fokus bleibt unverändert: die Sicherheit von Menschen und Gebäuden – immer mit höchster Priorität für Datenschutz und Integrität. In den kommenden zwölf Monaten wollen wir unseren Plattform-Ansatz weiter vertiefen, indem wir zusätzliche Softwareintegrationen ermöglichen – sei es im Bereich Point-of-Sale, Identity Management oder wei- teren zukunftsweisenden Anwendungen.
Gleichzeitig investieren wir kontinuierlich in die Weiterentwicklung unserer Hardware, um Installationsprozesse und Systemleistung weiter zu optimieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung und dem Ausbau unseres Partnerprogramms. Wir wollen bestehende Partner- schaften vertiefen und neue Allianzen mit IT-Resellern sowie anderen strategischen Partnern eingehen, um unsere Marktpräsenz weiter auszubauen.
Die Transformation des Sicherheitsmarktes schreitet unaufhaltsam voran – und wir sind entschlossen, als Marktführer diesen Wandel aktiv zu gestalten und unseren Kunden innovative, zukunftssichere Lösungen zu bieten.
Euro Security: Vielen Dank, Herr Krebs, für diesen tief gehenden Einblick in Ihre Strategien und Entwicklungen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Verkada nicht nur technologisch, sondern auch strategisch und partnerschaftlich den Wandel im Sicherheitsmarkt vorantreibt. Wir freuen uns darauf, die weitere Entwicklung in der DACH-Region zu verfolgen.
Benjamin Krebs: Ich danke Ihnen. Es war mir eine Freude, unsere Visionen und Erfahrungen zu teilen. Wir sind überzeugt, dass die Zukunft der Sicherheitsbranche in der intelligenten Verbindung von Hardware, Software und starken Partnerschaften liegt – und wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden weiterzugehen.
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