Die neueste Ausgabe des seit langem erscheinenden Wireless Access Control Report von Assa Abloy wurde veröffentlicht, und die Umfrage für 2025 signalisiert einen klaren Marktwandel: Drahtlose und hybride Implementierungen haben kabelgebundene Systeme unter den digital verwalteten Zugangsinfrastrukturen überholt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich der Sektor von der frühen Einführungsphase zu einer reifen Phase entwickelt, in der Integration, Skalierbarkeit und nachweisbarer ROI entscheidend für die Weiterentwicklung von Smart-Building-Ökosystemen der nächsten Generation sind.
Da drahtlose Implementierungen mittlerweile vorherrschen, hat sich der Schwerpunkt der Branche auf fortschrittliche Digitalisierung verlagert: intelligente Integrationen mit Unternehmens-IT-Systemen, sichere cloudbasierte Dienste und messbare Nachhaltigkeitsergebnisse. Der Bericht, der von fast 500 Fachleuten aus den Bereichen Sicherheit, Facility Management und IT erstellt wurde, dokumentiert Adoptionstrends, regulatorische Bereitschaft und Technologieprioritäten, die die Zugangskontrolllandschaft prägen.
„Die Digitalisierung der Zugangskontrolle hat einen Wendepunkt erreicht“, erklärt Richard Sharp, VP & Head of Product Unit Wireless Locks, DAS bei Assa Abloy Opening Solutions EMEIA. „Unsere Daten bestätigen, dass Wireless nicht mehr nur eine Nischenalternative ist, sondern sich zur Standardarchitektur für Sicherheitsanwendungen entwickelt.“
Nachhaltigkeit als Designfaktor
Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) entfallen rund 30 % des weltweiten Energiebedarfs auf Gebäude. Der Bericht hebt hervor, dass Nachhaltigkeit bei der Beschaffung keine untergeordnete Rolle mehr spielt. Für 27 % der Befragten ist Nachhaltigkeit mittlerweile der wichtigste Faktor bei der Bewertung neuer Zugangstechnologien.
Drahtlose Lösungen tragen direkt zu den Nachhaltigkeitszielen bei, da sie den Aufwand für Verkabelung und Infrastruktur reduzieren, während batteriebetriebene und energieautarke Schlösser den Energieverbrauch über ihre gesamte Lebensdauer hinweg im Vergleich zu kabelgebundenen Alternativen deutlich senken.
Die wachsende Nachfrage nach Umweltproduktdeklarationen (EPDs) zeigt auch, wie Zugangskontrollsysteme in umfassendere Rahmenwerke für grünes Bauen wie BREEAM, LEED und WELL integriert werden.
„Zugangsdaten fließen zunehmend in Belegungsanalysen, ESG-Berichte und Energieoptimierungsstrategien ein“, erklärt Owen Kell, Senior IoT & Security Research Associate bei Memoori.
„Access Control as a Service ist heute Teil einer umfassenderen Konvergenz von Sicherheit, IT und Nachhaltigkeit.“
Regulatorische Bereitschaft und Cyber-Resilienz
Die Ausgabe 2023 des Berichts identifizierte erhebliche Wissenslücken in Bezug auf die Cybersicherheitsgesetzgebung, wobei mehr als die Hälfte der Befragten wichtige Rahmenwerke wie NIS2 und den EU-Cyber-Resilienz-Akt nicht kannten. Die Umfrage von 2025 zeigt Fortschritte, aber es bleiben noch Herausforderungen bestehen.
Während 84 % der Unternehmen angeben, dass sie entweder konform sind, sich im Prozess der Konformität befinden oder von diesen Vorschriften nicht betroffen sind, geben 16 % zu, dass sie nicht vorbereitet sind. Diese mangelnde Bereitschaft ist kritisch, da der regulatorische Druck zunimmt.
„Cybersicherheit wird schnell zu einem regulierten Risiko auf Vorstandsebene“, kommentiert Andy Watkin-Child von Veritas GRC. „Die Nichtumsetzung einer wirksamen Governance könnte zu zivil- oder sogar strafrechtlicher Haftung führen. Hersteller und Betreiber müssen eng zusammenarbeiten, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.“
Der Bericht betont, wie wichtig es ist, physische Zugangssysteme in unternehmensweite Cybersicherheitsstrategien zu integrieren, was die zunehmende Konvergenz zwischen IT- und OT-Umgebungen widerspiegelt.
Mobile Adoption erreicht Reifegrad
Mobile Zugangsdaten, die seit langem als nächste Welle des Zugangsmanagements vorhergesagt wurden, haben sich nun als Mainstream-Bereitstellungsmodell etabliert. Laut den Daten für 2025 arbeiten bereits 17 % der Unternehmen in vollständig mobilen Umgebungen – mehr als dreimal so viele wie 2023.
Die Zahl der Unternehmen, die lediglich planen, mobile Lösungen einzuführen, ist zurückgegangen (26 % im Jahr 2025 gegenüber 39 % im Jahr 2023), was einen deutlichen Wandel von der Absicht zur Umsetzung signalisiert. Der mobile digitale Zugang ist nicht mehr nur eine Zukunftsvision, sondern operative Realität.
„Der mobile Zugang hat sich von Pilotprojekten zu skalierbaren Unternehmensimplementierungen entwickelt“, bemerkt Sharp. „Die Vorteile – operative Agilität, Benutzerfreundlichkeit, erhöhte Sicherheit und Nachhaltigkeit – werden in großem Maßstab realisiert.“
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass mobile Authentifizierungsökosysteme in Verbindung mit einer Wireless-First-Infrastruktur die neue Basis für die digitale Zugangskontrolle bilden. Mit zunehmender Verbreitung richtet sich der Fokus der Branche auf Interoperabilität, fortschrittliche Analysen und Wertschöpfung durch die Integration in umfassendere Smart-Building-Plattformen.
>> https://www.assaabloy.com/group/emeia/campaigns/wac-report-2025