Digitale Lösungen können den Zugang zum schnell wachsenden Mehrfamilienhaussektor zukunftssicher machen

Juli 11, 2025

Mehrfamilienhäuser erleben derzeit einen grundlegenden Wandel. Angetrieben durch steigende Bewohnererwartungen, technologische Innovationen und großflächige Urbanisierungsprogramme – wie beispielsweise „Vision 2030“ im Nahen Osten – gewinnt dieser Immobiliensektor zunehmend an Relevanz. In Europa ist er bereits der zweitgrößte Teilmarkt im Immobilienbereich¹. Für Projektentwickler, Eigentümer und Verwalter bedeutet dieser Wandel: Wer frühzeitig in digitale Zutrittslösungen investiert, schafft einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil – in Form gesteigerter Sicherheit, höherer Effizienz und spürbar verbessertem Wohnkomfort.

Digitale Zutrittslösungen: Mehrwert für Bewohner und Betreiber

In einem digitalisierten Mehrfamilienhaus beginnt das Zutrittserlebnis bereits an der Haustür – etwa durch moderne IP-Türsprechsysteme mit HD-Video, Nachtsichtfunktion und mobiler Türöffnung. Systeme wie DoorBird lassen sich nahtlos mit elektronischen Schließlösungen kombinieren und bieten Bewohnern wie Verwaltern ein intuitives Sicherheits- und Komfortniveau.

Ein zukunftssicheres Zutrittssystem lässt sich auf zwei Wegen realisieren:

  1. Vollintegration: Alle Zugangsbereiche – vom Haupteingang über Wohnungstüren bis zu Gemeinschaftsflächen – sind in ein zentrales System eingebunden.
  2. Hybride Lösung: Nur Gemeinschaftsbereiche werden zentral verwaltet, während Bewohner individuelle Systeme für ihre Wohneinheit nutzen.

Beide Ansätze ermöglichen die Nutzung digitaler Schlüsselmedien wie Smartphones, Smartcards oder programmierbare Schlüssel. Das Resultat: Höhere Gebäudesicherheit, weniger Aufwand für Schlüsselmanagement und eine moderne Nutzererfahrung.

Effizienzgewinn im Gebäudemanagement: Digitaler Zugang für Dienstleister

Ein oft übersehener, aber entscheidender Vorteil digitaler Zutrittslösungen liegt in der verbesserten Koordination externer Dienstleister. Heizungsmonteure, Reinigungskräfte oder Handwerker benötigen häufig temporären Zugang zu spezifischen Bereichen – klassisch organisiert, ist dies mit hohem Aufwand, Schlüsselverlust-Risiken und Sicherheitsbedenken verbunden.

Digitale Systeme erlauben eine präzise Steuerung: Zugangsrechte lassen sich zeitlich und räumlich exakt definieren – zum Beispiel Zutritt für Reinigungspersonal werktags von 6 bis 9 Uhr. Nach Ablauf der Berechtigung wird der Zugang automatisch deaktiviert. Verlorene oder nicht zurückgegebene Schlüssel verlieren sofort ihre Gültigkeit im System – ohne mechanischen Zylindertausch oder Sicherheitsrisiken.

Praxisbeispiel 1: eCLIQ Smart Keys bei „Glück Auf“ in Gera

Die Wohnungsbaugenossenschaft WBG „Glück Auf“ Gera eG verwaltet rund 4.000 Wohneinheiten. Für das neue Quartier „WeidenCarré“ – ein generationsübergreifendes Wohnprojekt – wurde das digitale Schließsystem eCLIQ von ASSA ABLOY eingeführt.

Mit nur einem programmierbaren Schlüssel erhalten Bewohner Zugang zu allen für sie relevanten Bereichen: Haus- und Wohnungstüren, Gartentore, Technikräume und mehr. Auch externe Dienstleister und das Pflegepersonal der integrierten Tagespflegeeinrichtung erhalten individuelle, zeitlich begrenzte Zugangsberechtigungen.

„eCLIQ ist für uns die optimale Lösung – flexibel, sicher und nutzerzentriert“, so Uwe Klinger, Vorstandsvorsitzender der WBG „Glück Auf“ Gera eG.

Der modulare Aufbau und die über 60 verfügbaren Zylindertypen ermöglichen die Ausstattung unterschiedlichster Türen, Schränke oder technischer Anlagen – ideal für heterogene Gebäudeinfrastrukturen.

Praxisbeispiel 2: Mobile Schlüssel bei Becorp in Barcelona

Die spanische Wohnbaugesellschaft Becorp setzt auf die digitale Plattformlösung SMARTair® mit mobiler Schlüsselvergabe. In einer großflächigen Wohnanlage in Barcelona mit rund 3.000 Zutrittspunkten kommen batteriebetriebene Schließzylinder und drahtlose Lesegeräte zum Einsatz.

Zugangsberechtigungen werden zentral über das Webportal oder per Openow-App verwaltet. Bewohner erhalten ihre digitalen Schlüssel direkt auf das Smartphone – komfortabel, sicher und vollständig schlüssellos.

„Die Verwaltung physischer Schlüssel für große Projekte verursacht erhebliche Betriebskosten“, erklärt Xavier Casals von Becorp.
„Mit SMARTair und der mobilen Schlüsselvergabe haben wir die Effizienz deutlich gesteigert.“

Neben der Zutrittskontrolle bietet das System auch Vorteile bei Energieverbrauch, Fernüberwachung und Integration in Smart-Building-Konzepte.

Fazit: Zutrittsmanagement wird digital – und intelligent

Digitale Zutrittslösungen sind weit mehr als ein technologisches Add-on. Sie sind ein integraler Bestandteil moderner Immobilienentwicklung und unverzichtbar für eine sichere, effiziente und komfortorientierte Zukunft im Mehrfamilienhaussektor. Ob mit Smart Keys oder mobilen Lösungen – der Wandel ist längst Realität.

Gebäudebetreiber, die jetzt auf digitale Systeme umsteigen, sichern sich nicht nur technische und wirtschaftliche Vorteile, sondern positionieren ihre Objekte nachhaltig im Markt – als zukunftsfähige, attraktive und lebenswerte Räume.

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Quellen:
1: Multifamily is now Europe’s second biggest real estate sector
2: The rise of community living in the Middle East
3: Becorp Case Study – ASSA ABLOY

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