Hekatron-Unternehmen meistern herausforderndes Geschäftsjahr

Mai 26, 2025

Wirtschaftliches Umfeld und Gesamtergebnis
Die Hekatron-Unternehmensgruppe, bestehend aus den Geschäftsbereichen Brandschutz und Manufacturing, sah sich im Geschäftsjahr 2024 mit einer vielschichtigen Konstellation externer Belastungen konfrontiert. Globale geopolitische Spannungen, eine insgesamt verhaltene Konjunktur in Deutschland sowie ein spürbarer Einbruch in der Baubranche führten unweigerlich zu einem Rückgang des konsolidierten Umsatzes um rund 37 Millionen Euro. So belief sich der Gesamtumsatz auf etwa 230 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren lässt sich das Ergebnis als befriedigend einstufen: Zwar wurde der bisherige Wachstumspfad nicht fortgesetzt, doch gelang es der Gruppe, das operative Geschäft stabil zu halten und zugleich ausreichende finanzielle Reserven für künftige Investitionen aufzubauen.

Investitions- und Transformationsstrategie
Trotz rückläufiger Auftragseingänge verfolgte die Hekatron-Gruppe eine konsequente Strategie der Zukunftssicherung und investierte 8 Prozent des Umsatzes in den Ausbau ihrer Standorte sowie in Forschung und Entwicklung. Im Bereich Brandschutz wurde eine gezielte Digitalisierungsoffensive vorangetrieben: Ein umfassendes Online-Portfolio für Rauch- und Brandmeldetechnik ergänzt nun das klassische Produkt­geschäft, während digitale Services weiter ausgebaut werden. Parallel dazu setzte Hekatron Manufacturing in der Fertigung auf Prozess­optimierung durch Implementierung moderner Dashboards zur Echtzeit-Überwachung relevanter Kennzahlen. Darüber hinaus kam Kurzarbeit als flexibles Instrument zum Einsatz, um Personalressourcen effizient an die schwankende Nachfrage anzupassen. Diese Maßnahmen belegen eine vorausschauende Ausrichtung, mit der das Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken will.

Geschäftseinheiten im Detail
Im Segment Hekatron Brandschutz führte der markante Absatzrückgang von Rauch- und Brandmeldesystemen zu einer historischen Eintrübung der Absatzentwicklung. Geschäftsführerin Petra Riesterer sieht darin jedoch die Bestätigung der eigenen Marktprognosen und die Notwendigkeit, die Unternehmensstrategie anzupassen. Entscheidend war die schnelle Umsetzung digitaler Vertriebskanäle, um Kunden auch in Zeiten geringerer Bauaktivität weiterhin zielgerichtet zu erreichen. Ergänzend wurde das Dienstleistungsangebot um Präventions­leistungen wie Fernüberwachung und langfristige Wartungsverträge erweitert, um wiederkehrende Erlösquellen zu etablieren und das Geschäftsmodell resilienter gegen konjunkturelle Schwankungen zu machen.

Hekatron Manufacturing fokussierte sich indes auf die Sicherung der operativen Leistungsfähigkeit. Geschäftsführer Arno Hohmann hebt hervor, dass trotz der schwierigen Marktphase das qualifizierte Stammpersonal gehalten werden konnte. Die Einführung von Steuerungsdashboards erlaubt nun eine deutlich schnellere Reaktion auf Nachfrageschwankungen, während die strategische Nutzung von Kurzarbeit zur Liquiditätssicherung beitrug, ohne langfristige Personalverluste zu riskieren. Diese Maßnahmen haben das operative Geschäft stabilisiert und schaffen die Grundlage dafür, bei einer sich abzeichnenden Markterholung zügig wieder hochzufahren.

Personalentwicklung und Ausbildungsengagement
Mit rund 1.030 Beschäftigten blieb die Belegschaftsgröße nahezu konstant, und die Ausbildungsquote verharrte auf hohem Niveau. Zum 40-jährigen Bestehen als anerkannter Ausbildungsbetrieb plant Hekatron, über 30 Nachwuchskräfte in bewährten sowie neuen Ausbildungsberufen zu fördern. Erstmals wird eine kaufmännische Ausbildung im Bereich E-Commerce angeboten, und mit einem dualen Studium in Künstlicher Intelligenz und Data Science reagiert das Unternehmen auf den steigenden Bedarf an Fachkräften in zukunftsweisenden Technologiefeldern. Diese Initiativen adressieren den akuten Fachkräftemangel und sichern langfristig den eigenen Talentnachwuchs, was für Technologie- und Dienstleistungsunternehmen von elementarer Bedeutung ist.

Prognose und strategische Bewertung
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2025 zeigen sich die Sulzburger vorsichtig optimistisch. Angesichts der weiterhin unsicheren politischen und wirtschaftlichen Rahmen­bedingungen sind vor allem die konsequente Fortführung der Digitalisierungs­maßnahmen, ein flexibles Kosten- und Personalmanagement sowie die Stärkung wiederkehrender Erlös­quellen durch Service- und Wartungsverträge entscheidend. Insgesamt hat die Hekatron-Gruppe 2024 ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt, indem sie trotz Umsatzrückgangs gezielt in Zukunftsfelder investierte und die personelle Stabilität bewahrte. Die kritische Bewertung unterstreicht, dass insbesondere die Digitalisierung im Brandschutz und das datengetriebene Produktionsmonitoring als zentrale Wachstumstreiber fungieren. Wenn es gelingt, diese Transformationspfade konsequent fortzuführen und die Erlösströme weiter zu diversifizieren, sind die Hekatron-Unternehmen gut gerüstet, um im Jahr 2025 wieder in ruhigere und wachstumsorientierte Fahrwasser zu gelangen.

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