Fachbeitrag: Globaler Markt für öffentliche Sicherheit und Schutzsysteme wächst rasant

Oktober 16, 2025

Der weltweite Markt für öffentliche Sicherheit und Schutzsysteme befindet sich in einer Phase starken Wachstums. Nach aktuellen Analysen des Marktforschungsunternehmens MarketsandMarkets wird das Marktvolumen voraussichtlich von 575,05 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 auf 981,84 Milliarden US-Dollar bis 2030 steigen. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 11,3 Prozent im Zeitraum 2025 bis 2030. Die dynamische Entwicklung verdeutlicht, dass der Bereich öffentliche Sicherheit und Schutz zunehmend als zentraler Bestandteil staatlicher und unternehmerischer Strategien verstanden wird.

Steigende Bedrohungslage als zentraler Wachstumstreiber

Der Hauptantrieb für das starke Marktwachstum liegt in der Zunahme von Terroranschlägen, Sicherheitsverletzungen und Cyberangriffen. Sowohl Regierungen als auch private Organisationen reagieren darauf mit umfassenden Investitionen in moderne Sicherheitslösungen. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger, kritische Infrastrukturen sowie sensible Daten besser zu schützen.

Neben technologischen Fortschritten rücken Sicherheitsbewusstsein und Ausbildung stärker in den Vordergrund. Gut geschulte Einsatzkräfte und Mitarbeitende können Risiken schneller erkennen, Bedrohungen besser einschätzen und im Ernstfall angemessen reagieren. Parallel dazu gewinnen Sensibilisierungs- und Aufklärungsprogramme an Bedeutung, die das Verständnis der Bevölkerung für Gefahrenlagen fördern und die gesellschaftliche Resilienz stärken. Die Kombination aus technologischer Innovation und menschlicher Kompetenz wird zunehmend als Schlüsselfaktor für den Aufbau widerstandsfähiger Sicherheitssysteme gesehen.

Fokus auf den Schutz kritischer Infrastrukturen

Innerhalb des Marktes zeigt das Segment der Sicherheit kritischer Infrastrukturen die höchste Wachstumsrate. Kritische Infrastrukturen umfassen essenzielle Einrichtungen und Systeme wie Energie- und Wasserversorgung, Verkehrsinfrastruktur, Kommunikationsnetze sowie Gesundheits- und Finanzsysteme. Sie bilden das Rückgrat moderner Gesellschaften und sind daher besonders schutzbedürftig.

Ein Bericht des US-Heimatschutzministeriums aus dem März 2025 unterstreicht den Handlungsbedarf: Mehr als 60 Prozent der Betreiber kritischer Infrastrukturen in den Vereinigten Staaten waren im Vorjahr Ziel mindestens eines schwerwiegenden Cyberangriffs. Neben der Bedrohung durch digitale Angriffe steigt auch die Zahl physischer Risiken, etwa durch Sabotage, Extremwetterereignisse oder Naturkatastrophen. Ereignisse wie Überschwemmungen und Waldbrände verdeutlichen, wie wichtig es ist, Infrastrukturen sowohl vor Zerstörung zu schützen als auch ihre schnelle Wiederherstellung zu gewährleisten.

Im Zuge dessen investieren Regierungen und Unternehmen verstärkt in Technologien wie Überwachungs- und Frühwarnsysteme, intelligente Sensornetze, sichere Kommunikationslösungen sowie automatisierte Reaktionssysteme. Die fortschreitende Urbanisierung und die wachsende Abhängigkeit von digitalen Systemen führen dazu, dass die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit kritischer Infrastrukturen als nationale Priorität behandelt wird.

Wachsende Bedeutung multimodaler biometrischer Systeme

Ein weiteres bedeutendes Wachstumsfeld im Markt für öffentliche Sicherheit ist der Bereich biometrischer Sicherheitssysteme, insbesondere die multimodalen biometrischen Verfahren. Diese Systeme kombinieren mehrere Identifikationsmethoden wie Gesichtserkennung, Fingerabdruckanalyse und Iriserkennung, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Identitätsprüfung zu erhöhen.

Im März 2025 begann eine große US-amerikanische Strafverfolgungsbehörde mit dem Einsatz solcher multimodaler Systeme, um Identitätsüberprüfungen zu verbessern und Fehlidentifikationen zu reduzieren. Multimodale biometrische Lösungen kommen vor allem in Bereichen mit besonders hohen Sicherheitsanforderungen zum Einsatz – etwa an Flughäfen, Grenzkontrollstellen, Regierungsgebäuden und in kritischen Datenzentren.

Im Vergleich zu herkömmlichen, unimodalen Systemen erschweren multimodale Lösungen unbefugten Zugriff erheblich, da mehrere biometrische Merkmale gleichzeitig überprüft werden müssen. Der Vorteil liegt in der höheren Erkennungsgenauigkeit und der Reduzierung von Fehlalarmen. Zudem ermöglichen sie eine schnellere Identifikation und tragen damit zur Effizienzsteigerung bei sicherheitsrelevanten Abläufen bei. Angesichts zunehmender Cyberbedrohungen und physischer Angriffe gelten multimodale biometrische Systeme als zukunftsfähige Lösung, um Menschen, Daten und Infrastrukturen gleichermaßen zu schützen.

Nordamerika als führender Markt

Nordamerika hält derzeit den größten Anteil am weltweiten Markt für öffentliche Sicherheit und Schutzsysteme. Die Region profitiert von einer hochentwickelten technologischen Infrastruktur, starken staatlichen Investitionen und einer klaren sicherheitspolitischen Prioritätensetzung.

Die US-Regierung kündigte im Februar 2025 umfangreiche Investitionen in die Modernisierung von Notfall-Kommunikationssystemen an, um Reaktionszeiten im Krisenfall zu verkürzen. Darüber hinaus wird verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI), Big-Data-Analysen und vernetzte Überwachungssysteme gesetzt, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und strategische Entscheidungen datenbasiert zu treffen.

Auch in Kanada werden verstärkt Programme umgesetzt, die sowohl Ersthelfer schulen als auch die Bevölkerung für Sicherheits- und Notfallthemen sensibilisieren. Parallel dazu spielt die Integration von Smart-City-Technologien eine wachsende Rolle. Intelligente Verkehrssteuerung, Sensorik und Echtzeitüberwachungssysteme werden zunehmend mit Sicherheitslösungen verknüpft, um urbane Räume effizienter und sicherer zu gestalten.

Diese Entwicklungen zeigen, dass Nordamerika eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung integrierter Sicherheitsstrategien einnimmt. Sowohl öffentliche Institutionen als auch private Akteure investieren kontinuierlich in die Verbesserung technologischer und organisatorischer Sicherheitskapazitäten.

Wichtige Marktakteure

Der Markt für öffentliche Sicherheit und Schutzsysteme wird von einer Reihe global agierender Unternehmen geprägt. Zu den wichtigsten Akteuren zählen Motorola Solutions, Cisco Systems, Siemens, Honeywell, Axis Communications, Thales, Atos, IBM, Ericsson und Eaton. Diese Unternehmen entwickeln Lösungen in den Bereichen Kommunikations- und Netzwerktechnologien, Videoüberwachung, Cybersecurity, Notfallmanagement und Datenanalyse.

Durch die Kombination von Hardware, Software und Cloud-basierten Diensten entstehen zunehmend integrierte Sicherheitsplattformen, die verschiedene Komponenten – von Zugangskontrolle bis Bedrohungsanalyse – miteinander verknüpfen. Der Trend geht dabei klar in Richtung interoperabler Systeme, die sowohl in der öffentlichen Verwaltung als auch in der Privatwirtschaft eingesetzt werden können.

Ausblick und Fazit

Die Analyse zeigt, dass der globale Markt für öffentliche Sicherheit und Schutzsysteme vor einem nachhaltigen Wachstum steht. Die Zunahme globaler Bedrohungen, die steigende Komplexität urbaner Infrastrukturen und die Digitalisierung nahezu aller Lebensbereiche führen dazu, dass Sicherheit als Querschnittsaufgabe verstanden wird.

Neben Investitionen in Spitzentechnologien wie Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Biometrie wird der Aufbau menschlicher Kompetenz weiterhin eine entscheidende Rolle spielen. Effektive Sicherheitsstrategien beruhen auf einem ausgewogenen Verhältnis von Technik, Organisation und Ausbildung.

Der Zeitraum bis 2030 wird daher maßgeblich davon abhängen, inwieweit Regierungen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen koordiniert zusammenarbeiten, um Sicherheitslösungen ganzheitlich zu entwickeln und umzusetzen. Klar ist: Der Markt für öffentliche Sicherheit wird sich nicht nur in seiner Größe, sondern auch in seiner strategischen Bedeutung weiter ausweiten – als Fundament für den Schutz von Menschen, Infrastrukturen und digitalen Systemen in einer zunehmend vernetzten Welt.

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