Beispiel einer Fenix-Installation in einem Niedrigenergiehaus in Omicebei Brünn
Wie ein 10-Hektar-Standort seine Sicherheit, Prozesse und Compliance mit KI-gestützter Videoanalyse modernisiert
Ausgangssituation – Veraltete Technik, wachsende Anforderungen
Der europäische Heizsystemhersteller FENIX Group betreibt in Jeseník (Tschechien) sein zentrales Produktions- und Logistikzentrum. Auf über zehn Hektar Fläche befinden sich neun voll ausgelastete Fertigungshallen, mehrere Lager- und Versandgebäude sowie Verwaltungsbereiche. Das Gelände ist ein kritischer Knotenpunkt in der globalen Lieferkette des Unternehmens, das in über 70 Länder exportiert und über ein Netz von elf Tochtergesellschaften operiert.
Vor der Modernisierung setzte FENIX auf ein veraltetes, fragmentiertes Überwachungssystem, das auf vier QNAP-NVR-Einheiten basierte. Diese Infrastruktur bot nur begrenzte Speicherkapazitäten, keine zentrale Steuerung und keinerlei intelligente Videoanalysefunktionen. Auch eine zuverlässige, integrierte Zutrittskontrolle fehlte, was zu erheblichen Sicherheitslücken führte. Kritische Zonen wie gefährliche Produktionsbereiche, Logistik- und Ladezonen konnten nicht gezielt überwacht werden. Die manuelle Kontrolle an Zufahrten verzögerte Prozesse, während die Abwesenheit intelligenter Suchfunktionen Ermittlungen und forensische Analysen erschwerte. Mit wachsendem Produktionsvolumen und steigender logistischer Komplexität wurde deutlich, dass ein modernes, skalierbares System notwendig war, um sowohl Sicherheits- als auch Betriebsinformationen in Echtzeit zu erfassen.
Projektziel – Sicherheit und Betriebsintelligenz verbinden
Das Ziel des Projekts war es, ein einheitliches Video-Management-System zu implementieren, das eine deutlich verbesserte Lageübersicht bietet, Fahrzeugzufahrten durch Kennzeichenerkennung automatisiert und forensische Untersuchungen mithilfe intelligenter Suchfunktionen ermöglicht. Gleichzeitig sollte das System die Einhaltung interner Sicherheitsprotokolle und externer Auditvorgaben unterstützen. Zusätzlich war gefordert, dass die neue Plattform flexibel erweiterbar ist, um künftige Sicherheitsinitiativen wie die thermische Anomalieerkennung in Hochrisikobereichen – etwa in Batterielagern – zu integrieren.
Technologiewahl – Axxon One 2.0 als Herzstück
Nach einer detaillierten Evaluierungsphase durch den Integrator JANKO – Electronic Systems entschied sich FENIX für die Video-Management-Plattform Axxon One 2.0. Ausschlaggebend war die Kombination aus leistungsstarker KI-gestützter Videoanalyse, nahtloser Multi-Standort-Skalierbarkeit und einer intuitiven Bedienoberfläche, die sowohl Administratoren als auch Endanwendern einen effizienten Betrieb ermöglicht. Hinzu kam die Fähigkeit der Plattform, große Installationen zu verwalten und gleichzeitig in Echtzeit operative Überwachungsaufgaben und automatisierte Alarmierungen zu unterstützen.
Das neue System umfasst insgesamt 115 IP-Kameras, verteilt auf Produktionshallen, Mitarbeiterzugänge und Außenbereiche der Logistik. Installiert wurden 66 Modelle von ACTi und 48 von Dahua, ergänzt um einen hybriden Dahua-DVR. Die Video- und Analysedaten werden zentral auf einem Dell-Server mit einer Speicherkapazität von 60 Terabyte verarbeitet. Vier Video-Splitter sorgen dafür, dass an strategischen Punkten innerhalb des Werksgeländes kontinuierlich aktuelle Bilder zur Verfügung stehen. Das System ist so angelegt, dass es die Überwachung in mehreren definierten Zonen – darunter Produktionslinien, Versanddocks und Verwaltungsgebäude – gleichzeitig ermöglicht.
Intelligente Funktionen – Mehr als nur Sicherheit
Die integrierte Analytik-Engine von Axxon One 2.0 ist ein zentrales Element des Upgrades. Sie ermöglicht nicht nur die Sicherung des Geländes, sondern auch die präzise Überwachung und Steuerung betrieblicher Abläufe. Die Kennzeichenerkennung (LPR) automatisiert den Zugang für Lieferfahrzeuge und den Transport der Mitarbeiter, wodurch manuelle Prüfungen entfallen und Engpässe an den Zufahrten reduziert werden. Zonenbasierte Bewegungserkennung und Loitering-Analyse sorgen für Sicherheit an Perimeterabschnitten und Ladezonen, indem sie Bewegungen und längere Aufenthalte in sensiblen Bereichen registrieren und bei Bedarf Alarm auslösen.
Eine besondere Rolle spielt die Funktion zur Erkennung zurückgelassener Objekte, die in Bereichen mit strengen Sicherheitsvorgaben – etwa an Warenausgängen oder in unbeaufsichtigten Fluren – eingesetzt wird. Hinzu kommt die kontinuierliche Überwachung gefährlicher Zonen, insbesondere dort, wo automatisierte Anlagen oder Robotiksysteme im Einsatz sind. In diesen Bereichen erkennt die Analytik-Engine Abweichungen im Bewegungsprofil von Robotern oder Verzögerungen beim Materialtransport, sodass frühzeitig eingegriffen werden kann, bevor es zu Prozessstörungen kommt. Die Aufzeichnungen werden zudem regelmäßig für nachgelagerte Analysen genutzt, beispielsweise zur Untersuchung von Vorfällen, als Beweismittel in Versicherungsangelegenheiten oder zum Nachweis der Einhaltung regulatorischer Vorgaben.
Implementierung – Störungsfreier Umstieg
Die Migration zum neuen System erfolgte ohne nennenswerte Betriebsunterbrechung. JANKO übernahm die schrittweise Demontage der bisherigen QNAP-Infrastruktur und setzte die Axxon-One-Lösung in Phasen ein, um eine lückenlose Überwachung kritischer Zonen sicherzustellen. Da alle Kameras nativ von AxxonSoft unterstützt werden, waren keine umfangreichen Drittanbieterintegrationen erforderlich. Die Akzeptanz bei den Mitarbeitern war hoch, da die Bedienoberfläche klar strukturiert ist und eine zentrale Steuerung aller Kameras und Überwachungszonen ermöglicht.
Ergebnisse – Sicherheit, Effizienz, Compliance
Seit der Umstellung verzeichnet FENIX spürbare Verbesserungen in der allgemeinen Standortabsicherung, in der Prozesssichtbarkeit und in der Einhaltung von Vorschriften. Die Möglichkeit zur Echtzeitüberwachung hat die Reaktionszeiten bei Vorfällen deutlich verkürzt, insbesondere in Logistikbereichen, in denen Verzögerungen oder Sicherheitsverstöße unmittelbare Auswirkungen auf den Produktionsplan haben können. Die automatisierte Zufahrtskontrolle per Kennzeichenerkennung hat den Durchsatz von Fahrzeugen erhöht und den Arbeitsaufwand des Sicherheitspersonals reduziert. Gleichzeitig ermöglicht die schnelle Durchsuchung archivierter Videoaufnahmen eine zügige Aufklärung von Vorfällen – von internen Arbeitsunfällen bis hin zur Diebstahlprävention – und unterstützt so die Einhaltung interner wie externer Compliance-Anforderungen.
Ein konkretes Beispiel verdeutlicht den Nutzen: Bei einer lokalen Überflutung in einem Lagerbereich lieferte archiviertes Videomaterial entscheidende Belege für eine erfolgreiche Versicherungsabwicklung und half zudem, Schwachstellen im Wartungsprozess zu identifizieren. Darüber hinaus werden die aus der Analytik gewonnenen Daten auch genutzt, um Verhaltensmuster von Mitarbeitern und Auftragnehmern zu analysieren, Engpässe in Arbeitsabläufen zu erkennen und das Niveau der Arbeitssicherheitsstandards zu überwachen.
Zukunftsperspektive – Thermalkameras für Brandfrüherkennung
Die nächste Ausbaustufe sieht die Integration einer thermischen Anomalieerkennung im Batterie-Lager vor. Ziel ist es, durch die Überwachung von Temperaturveränderungen in hochdichten Lagereinheiten frühzeitig auf potenzielle Brandgefahren reagieren zu können. Dabei wird die Kompatibilität von Axxon One mit Thermalkameras genutzt, um Ereignisse in Echtzeit zu verarbeiten und sofortige Warnmeldungen auszugeben. Dieser Schritt ergänzt die bestehende Sicherheitsarchitektur um eine weitere Schutzebene für besonders gefährdete Bereiche.
Vom Überwachungssystem zur Betriebsintelligenz
Mit Axxon One 2.0 hat FENIX den Übergang von einer klassischen Videoüberwachung hin zu einer proaktiven, datengestützten Sicherheits- und Betriebsplattform vollzogen. Die Lösung schützt nicht nur Gebäude und Anlagen, sondern liefert auch entscheidende Informationen zur Optimierung von Prozessen, zur Erhöhung der Arbeitssicherheit und zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen. Dank der hohen Skalierbarkeit ist der Standort bereits jetzt für künftige Erweiterungen gerüstet – von der Integration von Thermalkameras bis hin zu weiteren KI-basierten Analysemodulen. Damit ist FENIX bestens positioniert, um seine Führungsrolle in der Heizsystemproduktion langfristig abzusichern.
FENIX Messepräsentationen – 2. Halbjahr 2025
Datum | Messe | Ort | Schwerpunkt |
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16.–20. September 2025 | For Arch 2025 | PVA EXPO, Prag-Letňany (CZ) | Heiztechnik & alternative Energiequellen |
13.–17. Oktober 2025 | Salon Rexel | Paris Porte de Versailles (FR) | Fachmesse für Elektrogroßhandel |
15.–16. Oktober 2025 | Smart Energy Forum | PVA EXPO, Prag (CZ) | Moderne Energielösungen & Speichertechnologien |
22.–24. Oktober 2025 | Salon Artibat | Rennes Parc Expo (FR) | Fachmesse für Bau- und Handwerksprofis |
18.–21. November 2025 | Climatización y Refrigeración | IFEMA Madrid (ES) | Klima-, Heiz-, Lüftungs- und Kältetechnik |