Kommentar: Warum die Branche mehr tun muss als nur den Gesetzgeber zu rufen
Der Verdacht auf Schwarzarbeit beim Sicherheitsdienst der Gamescom wirft erneut ein Schlaglicht auf ein altbekanntes Problem in der Branche. Seit Jahren weist der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) auf Missstände hin und fordert strengere Regeln. Die Hinweise auf eine ungesunde Fokussierung auf den Preis bei Vergaben sowie auf undurchsichtige Subunternehmerketten sind berechtigt.
Doch so sehr der Gesetzgeber gefordert ist – die Branche selbst darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Schwarzarbeit bleibt ein klarer Rechtsbruch, unabhängig vom Kostendruck. Wer Sicherheit anbietet, muss selbst Vorbild in Rechtskonformität und Verlässlichkeit sein.
Auffällig ist, dass es an glaubwürdigen Selbstverpflichtungen fehlt. Der BDSW könnte längst verbindliche Standards schaffen, schwarze Schafe ausschließen und interne Kontrollmechanismen etablieren. Stattdessen bleibt die Hauptforderung an die Politik. Damit riskiert die Branche, ihre Glaubwürdigkeit zu verspielen.
Am Ende gilt: Sicherheit beginnt nicht beim Gesetzgeber – sie beginnt in der Branche selbst.