BITKOM-Umfrage zeigt: Zu wenig Venture Capital, zu viel Regulierung, überbordende Bürokratie
Nur 19 Prozent der in Deutschland tätigen Fintechs würden dort erneut gründen. Und 18 Prozent der vom Digitalverband BITKOM (https://www.bitkom.org) befragten 54 Fintechs sagen, dass es in Deutschland genug Venture Capital für ihre Geschäftsaktivitäten gibt. Lediglich 19 Prozent bewerten das Finanzierungs-Ökosystem für Fintechs in Deutschland insgesamt als positiv.
Viele Baustellen
Als größte Herausforderung beim Wachstum sehen die deutsche Fintechs Bürokratie und Verwaltungsaufwand (46 Prozent). Die Start-ups, die von der Aufsichtsbehörde Bafin (https://www.bafin.de) eine Erlaubnis für Dienstleistungen des Bank- und Finanzwesens erhalten haben, mussten darauf im Schnitt zwei Jahre warten.
Weitere Herausforderungen sind die Finanzierung (33 Prozent) sowie die schwierige Zusammenarbeit mit etablierten Playern (22 Prozent). 19 Prozent nennen die Erlangung einer aufsichtsrechtlichen Lizenz, je 17 Prozent laufende Aufsichtspflichten sowie ein zu schwach ausgeprägtes Fintech-Ökosystem. Dagegen sehen nur sieben Prozent den Wettbewerb in Deutschland als Wachstumshemmnis.
Wettbewerbsfrage
65 Prozent der Fintechs empfinden die Finanzmarktregulierung in Deutschland als einschränkend. 82 Prozent beklagen, dass in Deutschland bei der Umsetzung von Regulierungsvorgaben die Risikovermeidung statt Innovation oder Kundenerfahrung im Zentrum steht.
67 Prozent sehen sich dadurch im weltweiten Wettbewerb benachteiligt, 53 Prozent im europäischen Wettbewerb. Entsprechend plädieren 72 Prozent für ein klares und harmonisiertes Lizenzierungsverfahren in allen EU-Mitgliedsstaaten. Das würde den Marktzugang für Fintechs erleichten, weil sie in jedem EU-Land dieselben Anforderungen und Standards erfüllen müssten, so der BITKOM abschließend.