Bereits zum fünften Mal wurden die Leser des OFFICE ROXX Blogs zum Thema Raumklima im Büro befragt. Weit über 600 Bürobeschäftigte haben an der diesjährigen Umfrage im Auftrag der Initiative PrimaBüroKlima teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen: Es gibt punktuell Fortschritte – insgesamt bleibt aber viel Handlungsbedarf.
Auf die Frage, welche Schulnote sie dem Raumklima in ihrem Firmenbüro aktuell geben würden, vergaben die Befragten im Durchschnitt eine 2,8. Das ist etwas besser als 2024 (3,0) und 2023 (3,3) – aber nahezu identisch mit den Werten von 2022 (2,8) und 2021 (2,7). Ein starker Trend nach oben ist nicht erkennbar, aber die Tendenz stimmt. Bis zu einem wirklich guten Büroklima ist es noch ein weiter Weg – zumindest aus lufttechnischer Sicht.
Beschwerden bleiben hartnäckig
Auch in diesem Jahr berichteten viele Umfrageteilnehmer von gesundheitlichen Beschwerden und Symptomen, die möglicherweise auf ein schlechtes Raumklima am Büroarbeitsplatz zurückzuführen sind. Am häufigsten wurden wie in den Jahren zuvor trockene Augen genannt (43 Prozent). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Kopfschmerzen (28 Prozent) und Konzentrationsprobleme (25 Prozent). Weitere Symptome sind trockene Schleimhäute (17 Prozent), Müdigkeit (15 Prozent), trockene Haut sowie Stimmprobleme (jeweils zwölf Prozent). Nur etwa jeder Achte (zwölf Prozent) gab an, keinerlei Symptome zu verspüren.
Gegenüber 2024 ist das Niveau der Hauptsymptome weitgehend stabil geblieben (trockene Augen: 45 Prozent, Kopfschmerzen: 26 Prozent, Konzentrationsprobleme: 24 Prozent). „Zwar gibt es hier und da Fortschritte – möglichweise aufgrund der von Unternehmen in den vergangenen Jahren ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung des Innenraumklimas. Dennoch fällt im Fünfjahresvergleich auf, dass diese Leiden nicht deutlich zurückgehen“, kommentiert Dr. Robert Nehring, Sprecher der Initiative PrimaBüroKlima.
Temperatur und Luftfeuchte verbesserungswürdig
Außerdem wurde gefragt, womit es am Büroarbeitsplatz ggf. Probleme gibt. Die Ergebnisse reihen sich ebenfalls in die der Vorjahresbefragungen ein. Sie zeigen, dass die raumklimatischen Faktoren am Arbeitsplatz insgesamt als eher unbefriedigend wahrgenommen werden. Weit verbreitet sind Probleme mit der Lufttemperatur: 43 Prozent empfinden ihre Büros als „zu warm“, 30 Prozent als „zu kalt“. Hinzu kommen Schwierigkeiten mit der Luftfeuchtigkeit: Jeder Zweite (52 Prozent) bemängelt eine „zu trockene“, jeder Vierte (25 Prozent) eine „zu feuchte“ Luft. Weitere Probleme betreffen die Luftgeschwindigkeit („es zieht“) mit 29 Prozent, Gerüche mit 27 Prozent und die Frischluftversorgung mit 49 Prozent.
„Erstaunlich ist der vergleichsweise hohe Anteil der Nennungen von ‚zu kalt‘. Dies könnte auf zu Sparzwecken abgesenkte Heiztemperaturen zurückzuführen sein. Wird der Gürtel aufgrund der Wirtschaftsflaute mancherorts enger geschnallt? Die hohen Werte bei ‚zu warm‘ lassen sich möglicherweise mit dem Befragungszeitraum erklären – Anfang September hatten viele vielleicht noch den warmen Sommer im Gedächtnis“, so Dr. Robert Nehring.
Von Monitoring bis Büro-Flora
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – das gilt auch für die Raumluftqualität. Ein wichtiges Instrument hierfür ist das CO2-Monitoring. Dabei überwachen Messgeräte die Kohlendioxid-Konzentration in der Raumluft. Erfreulicherweise zeigt sich hier in diesem Jahr ein leichter Fortschritt: 21 Prozent der Befragten überwachen mittlerweile die Luftqualität ihrer Arbeitsumgebung aktiv – das entspricht einem Plus von vier bzw. sechs Prozent gegenüber den Vorjahren 2024 bzw. 2023. Dennoch verzichtet fast jedes zweite Unternehmen (45 Prozent) auf solche Indoor-Air-Messinstrumente zur „Raumluftüberwachung“. In den Vorjahren waren es mit 57 Prozent (2024) bzw. 60 Prozent (2023) allerdings weit mehr.
Grünpflanzen erfreuen sich in Büroarbeitsumgebungen traditionell großer Beliebtheit. Doch nun die Wende. Bei der diesjährigen Erhebung gab es erstmals eine Verschiebung bei der Büro-Flora: 46 Prozent der Befragten gaben an, dass es Pflanzen in ihrer Arbeitsumgebung in nennenswertem Umfang gibt. Bei 47 Prozent war dies aber nicht mehr der Fall. Damit überwiegen erstmals die Büros ohne Grün, wozu vielleicht auch der aktuelle Trend zu Kunstpflanzen beigetragen hat.
Wind of Change bleibt ein laues Lüftchen
In diesem Jahr zeigt sich erstmals, dass die Bereitschaft, in Lösungen zur Verbesserung der Raumluftqualität am Arbeitsplatz zu investieren, gegenüber den Vorjahren zurückgegangen ist. Nur noch 18 Prozent der Unternehmen wollen 2025 Geld für entsprechende Maßnahmen bereitstellen. Im vergangenen Jahr waren es noch vier Prozent mehr. Entsprechend kleiner ist auch das dafür bereitgestellte Budget: So wollen fünf Prozent der Unternehmen bis zu 500 Euro, sechs Prozent bis zu 1.000 Euro und sieben Prozent mehr als 1.000 Euro dafür aufwenden. Die sinkende Investitionsbereitschaft spiegelt die derzeit allgemein wahrzunehmende Investitionszurückhaltung wider.
Fazit der Umfrage „Prima Büroklima 2025“
Die fünfte „Prima Büroklima“-Umfrage macht deutlich: Ein wirklich gutes, gesundes Büroraumklima bleibt noch ein ordentliches Stück entfernt. Zwar hat sich die Zufriedenheit leicht auf die Durchschnittsnote 2,8 verbessert, doch die Grundprobleme bestehen fort. Trockene Augen, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme gehören für viele Beschäftigte weiterhin zum Büroalltag. Fast jeder Zweite bemängelt eine unzureichende Frischluftversorgung und sowohl Hitze als auch Kälte sorgen unverändert für Unbehagen. Zudem geht die Investitionsbereitschaft zurück.
„Statt Aufbruch herrscht Zurückhaltung, was zu den wirtschaftlich herausfordernden Zeiten passt“, resümiert Dr. Robert Nehring. „Ohne stärkere Investitionen und klare Maßnahmen zur Verbesserung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Frischluftzufuhr wird das Büroklima für viele Beschäftigte auch zukünftig nur ‚befriedigend‘ sein – mit allen Folgen für Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität.“
Zur Umfrage
Die Umfrage „Prima Büroklima 2025“ fand vom 1. bis 14. September 2025 unter den Lesern des OFFICE ROXX Blogs statt. Sie bestand im Wesentlichen aus 13 Fragen. 81 Prozent der 645 Umfrageteilnehmer arbeiten als Angestellte, elf Prozent sind selbstständig. 24 Prozent der Befragten treffen Entscheidungen in Bezug auf die raumlufttechnische Ausstattung ihres Firmenbüros. Die Größe des Unternehmens, in dem die Befragten arbeiten, gaben 21 Prozent mit 1–10 Beschäftigte, 31 Prozent mit 11–100 Beschäftigte, 17 Prozent mit 101–500 Beschäftigte und 31 Prozent mit mehr als 500 Beschäftigte an. Das Durchschnittsalter der Befragten betrug 43 Jahre. 52 Prozent der Befragten waren weiblich, 48 Prozent männlich.