KI treibt das neue flexible Arbeitsmodell voran

August 19, 2025

GoTo-Studie zeigt: Die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer denkt, dass KI physische Büros in Zukunft überflüssig macht

Von der Vision zur Praxis: Warum Führungskräfte den produktiven Einsatz von KI im hybriden Arbeitsmodell jetzt priorisieren sollten.

KI als strategischer Faktor für die Arbeitswelt 2025

Die Arbeitswelt ist im Umbruch – nicht erst seit der Pandemie. Doch während Unternehmen in den vergangenen Jahren auf Homeoffice, Remote-Modelle und hybride Strukturen reagierten, treibt heute künstliche Intelligenz (KI) die nächste Entwicklungsstufe an. Die neue Studie „The Pulse of Work in 2025: Trends, Truths, and the Practicality of AI“ von GoTo zeigt eindrücklich: Mehr als die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer (51 %) glaubt, dass KI physische Büros künftig überflüssig machen wird.

Für Führungskräfte mit technischem Hintergrund ist klar: Es geht nicht nur um Komfort, sondern um fundamentale Veränderungen in Produktivität, IT-Sicherheit, Infrastrukturmanagement und Mitarbeiterbindung.

Remote-Arbeit mit KI: Von der Ergänzung zur Grundlage

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass KI längst nicht mehr nur eine nützliche Unterstützung für Kollaboration darstellt, sondern zum zentralen Enabler flexibler Arbeitsmodelle geworden ist:

  • 64 % der befragten Arbeitnehmer berichten, dass KI ihre Work-Life-Balance verbessert,
  • 59 % geben an, überall arbeiten zu können, ohne Produktivität zu verlieren,
  • 58 % sehen Vorteile in der Kundenbetreuung aus dem Remote-Modell heraus.

Besonders bemerkenswert: 80 % der IT-Führungskräfte bestätigen, dass KI die Arbeitsergebnisse im Remote-Umfeld bereits messbar verbessert hat.

Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität

Ein kritischer Punkt der Studie ist die Wahrnehmungslücke zwischen Management und Belegschaft:

  • 90 % der IT-Führungskräfte sind überzeugt, dass ihr Unternehmen KI effektiv für hybride Teams nutzt.
  • Doch nur 49 % der Mitarbeiter bestätigen diese Effektivität.

Diese Differenz verdeutlicht die Notwendigkeit, Investitionen in KI-Tools mit echter Usability und Integration in den Arbeitsalltag zu verbinden. Ein KI-System, das auf PowerPoint-Slides glänzt, aber im Alltag an Hürden scheitert, verschärft Frustration statt Mehrwert zu schaffen.

Sicherheits- und Infrastrukturperspektive

Für Entscheider im IT- und Security-Umfeld ist KI nicht nur ein Effizienzthema, sondern auch ein Hebel für Skalierbarkeit und Sicherheit:

  • 82 % der IT-Führungskräfte sehen in KI einen Schlüssel für gleichberechtigten Zugang zu Technologie und Ressourcen, unabhängig vom Arbeitsort.
  • KI-gestützter IT-Support erlaubt reaktionsschnelle, standardisierte und gleichzeitig compliance-konforme Unterstützung für verteilte Belegschaften.

Besonders für Branchen mit hohen Regulierungs- und Sicherheitsanforderungen bietet KI die Möglichkeit, Remote-Arbeit sicherer und zuverlässiger zu gestalten, ohne auf Performance verzichten zu müssen.

Neue Prioritäten: KI statt Kickertisch

Interessant ist auch die Verlagerung von Mitarbeitererwartungen:

  • 55 % der Arbeitnehmer fordern, dass Investitionen in KI mindestens genauso wichtig sind wie klassische Büroannehmlichkeiten.
  • 46 % sehen sogar einen stärkeren Effekt auf Produktivität, Motivation und Engagement als durch hochwertige Büroausstattung.

Das ist ein deutliches Signal an Führungskräfte: Die Employee Experience wird zunehmend durch Technologie und nicht durch physischen Raum definiert.

Generationsübergreifender Nutzen

Die Studie zeigt zudem, dass alle Altersgruppen von KI profitieren – wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung:

  • Gen Z: 45 % sehen Produktivitätsgewinne durch KI-gestütztes Remote-Arbeiten.
  • Millennials: 52 %
  • Baby Boomer: 48 %
  • Gen X: nur 35 %

Damit wird klar: Unternehmen müssen generationsspezifische Adoptionsstrategien entwickeln, um die Potenziale von KI vollständig auszuschöpfen.

Fazit für Führungskräfte

Die GoTo-Studie verdeutlicht, dass KI das Herzstück des flexiblen Arbeitsmodells wird. Für Führungspersönlichkeiten mit technischem Background ergeben sich daraus drei zentrale Handlungsfelder:

  1. Integration vor Innovation: KI-Tools müssen in bestehende Prozesse eingebettet werden, statt als isolierte Lösungen zu existieren.
  2. Sicherheitsarchitektur anpassen: Remote-First erfordert eine Sicherheitsstrategie, die KI nicht nur unterstützt, sondern aktiv nutzt.
  3. Change Management priorisieren: Zwischen Anspruch (Management) und Nutzungserfahrung (Mitarbeiter) klafft eine Lücke. Nur mit klarer Kommunikation und Schulung wird KI zum echten Produktivitätstreiber.

Wer diese Punkte beherzigt, wird nicht nur die Produktivität sichern, sondern auch die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität des Unternehmens im Wettbewerb um Talente.

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