Kommentar: Hände weg vom Bargeld – es gehört den Menschen, nicht dem Staat

Juli 1, 2025

Bargeld ist mehr als nur ein Zahlungsmittel. Es ist Freiheit in der Hosentasche. Es ist Selbstbestimmung, Privatsphäre – ein Stück Unabhängigkeit in einer Welt, die immer gläserner wird. Und genau diese Freiheit steht jetzt unter Beschuss.

Was als Kampf gegen Geldwäsche verkauft wird, trifft in Wahrheit die Falschen: Handwerker, Rentner, junge Familien – Menschen, die völlig legal mit Bargeld bezahlen. Ab 2027 soll das schon bei Beträgen über 10.000 Euro verboten sein. Als ob jeder, der bar zahlt, ein Krimineller wäre. Das ist absurd – und gefährlich.

Denn die wahre Bedrohung kommt nicht aus dem Portemonnaie, sondern aus der Cloud. Digitale Geldwäsche, Krypto-Betrug, Fake-Identitäten – dort finden die Milliarden-Transaktionen statt, nicht beim Barverkauf eines gebrauchten Kleinwagens. Wer das ignoriert, kämpft mit der Wasserpistole gegen einen Waldbrand.

Bargeld braucht keine Updates, keine Internetverbindung, keinen Strom. Es funktioniert immer – krisensicher, anonym, demokratisch. Es schützt die Schwächeren, die kein Vertrauen in digitale Systeme haben oder schlicht nicht teilhaben können. Und es schützt unsere Freiheit, selbst zu entscheiden, wie wir mit unserem Geld umgehen.

Die EU-Regeln zur Bargeldbeschränkung mögen modern klingen – in Wahrheit sind sie rückwärtsgewandt. Sie kriminalisieren den Alltag, aber lassen die echten Verbrecher im Netz gewähren.

Der BDGW bringt es auf den Punkt: Nicht Bargeld ist das Problem, sondern die blindwütige Fixierung darauf. BDGW-Vorsitzender Michael Mewes spricht aus, was viele denken: Während legale Barzahler kontrolliert und schikaniert werden, blüht die Geldwäsche in digitalen Räumen – über soziale Netzwerke, KI-gestützte Betrugsmaschen und internationale Finanzkanäle. Der Dark Economy Report bestätigt: 78 % der Experten sehen KI als Beschleuniger für neue Betrugsformen, 76 % nennen soziale Plattformen als Einfallstor für Kriminelle.

Trotzdem ignoriert die EU die Realität. Statt moderne, datenbasierte Strategien gegen digitale Geldwäsche zu entwickeln, werden Bargeldnutzer unter Generalverdacht gestellt – ohne Beweise, ohne Verhältnismäßigkeit. Das ist nicht nur ineffektiv, sondern auch gesellschaftlich gefährlich.

Wer unsere Freiheit schützen will, muss Bargeld erhalten – und den Blick dorthin richten, wo das Verbrechen wirklich stattfindet: online, unsichtbar, global. Der BDGW hat recht: Finanzkriminalität braucht moderne Lösungen, nicht alte Reflexe. [ml]

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