Der Landkreis Potsdam-Mittelmark geht im Bereich Brand- und Katastrophenschutz neue Wege und integriert erstmalig in Deutschland ein vollautomatisch fliegendes Drohnensystem in den aktiven Feuerwehrdienst. Am Feuerwehrtechnischen Zentrum wurde die innovative Technik offiziell übergeben.
Im Rahmen eines sechsmonatigen Feldversuchs testen die Einsatzkräfte gemeinsam mit Bosch Building Technologies den Einsatz der Drohnen, um Lagebilder und kritische Informationen noch vor Eintreffen der Feuerwehr bereitzustellen. Die Drohne liefert Echtzeitbilder zu Brandausbreitung und Löscherfolgen und unterstützt die Einsatzleitungen bei der präzisen Koordination der Kräfte. Auch für die Personensuche bringt die Technologie entscheidende Vorteile: Tag und Nacht, zu Land oder auf Gewässern, können Vermisste über Wärmequellen lokalisiert und sogar Hilfsmittel abgeworfen werden.
Das System erfüllt höchste Anforderungen an Robustheit und Sicherheit: Mit einer Flugzeit von bis zu 40 Minuten, einer Geschwindigkeit von 80 km/h und der Widerstandsfähigkeit gegen Windgeschwindigkeiten bis 80 km/h operiert die Drohne zuverlässig unter Extrembedingungen. Redundante Systeme, Fallschirm und gesicherte Datenübertragung gewährleisten maximale Sicherheit, während Thermalkamera, Zoom und Entfernungsmesser präzise Einsatzunterstützung liefern.
Landrat Marko Köhler betont die strategische Bedeutung der Investition: „Die technische Unterstützung hat uns bereits bei der schnellen Bekämpfung des Waldbrandes Anfang Juli gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, die Sicherheit der Menschen in Potsdam-Mittelmark zu gewährleisten.“
Das Projekt hat bundesweite Signalwirkung: Es demonstriert, wie moderne Technologie die Arbeit der Feuerwehren revolutionieren kann, Schäden reduziert, Menschen schützt und das Risiko für Einsatzkräfte deutlich verringert. Potsdam-Mittelmark setzt damit Maßstäbe für den Einsatz innovativer Drohnentechnologie im Katastrophenschutz.