Repräsentative Studie deckt gravierende Unterschiede auf
Noch ist NIS-2 offiziell nicht in Kraft, aber schon mehr als 63 Prozent der Unternehmen haben mit der Umsetzung begonnen oder befinden sich aktuell im Prozess. Das ist ein Ergebnis der repräsentativen Studie „Cybersicherheit in Zahlen“ von G DATA CyberDefense, Statista und brand eins. Erst ein Achtel der Unternehmen hat die Richtlinie bereits vollständig implementiert. Gerade die Unternehmen, die erst am Anfang der Planung stehen oder noch nicht begonnen haben, geraten zeitlich in Verzug.
Bei der Umsetzung der zweiten Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-2) gehört Deutschland mit einigen anderen Ländern zu den Nachzüglern. Die ursprüngliche EU-Frist vom 17. Oktober 2024 ist bereits verstrichen. Aktuell ist davon auszugehen, dass NIS-2 Anfang 2026 in Kraft tritt. Unabhängig vom Gesetzgebungsprozess haben aber zahlreiche Unternehmen früh begonnen, die regulatorischen Vorgaben zu implementieren. In der repräsentativen Studie „Cybersicherheit in Zahlen“ von G DATA CyberDefense, Statista und brand eins berichten fast zwei Drittel der IT- und Führungskräfte von aktiven Umsetzungsmaßnahmen. Davon sind mehr als 30 Prozent mitten im Prozess. Bei jedem fünften Befragten befindet sich das Unternehmen in der finalen Umsetzungsphase. 12 Prozent der Firmen haben die notwendigen Arbeiten bereits vollständig umgesetzt. Bedenklich ist, dass jedes vierte Unternehmen erst am Anfang steht oder noch nicht gestartet ist. Hier steigt der zeitliche Druck, denn NIS-2 ist komplex und lässt sich nicht im Hauruck-Verfahren implementieren. Hinzu kommt: NIS-2 gilt ohne Übergangsfrist.
„Viele Unternehmen befinden sich derzeit noch in der Planungsphase. Ein wichtiger Schritt, aber einer, der zeigt, wie entscheidend es jetzt ist, ins Handeln zu kommen“, sagt Andreas Lüning, Mitgründer und Vorstand bei G DATA CyberDefense. „Gerade kleinere Betriebe stehen vor der Aufgabe, ihre begrenzten Ressourcen gezielt einzusetzen. Wer sich jetzt aktiv auf den Weg macht, legt den Grundstein für ein starkes, widerstandsfähiges Unternehmen – und zeigt Mut, Verantwortung und Weitsicht in einer sich stetig wandelnden digitalen Welt.“
Zu NIS-2: Nachzügler unter Zeitdruck
Die NIS-2-Richtlinie führt ein risikobasiertes Cybersecurity-Management ein und stellt klare Anforderungen an die Governance. IT-Verantwortliche müssen nicht nur technische Maßnahmen implementieren, sondern auch nachweisen, dass die IT-Sicherheitsstrategie in der Unternehmensführung verankert ist. Es geht im Wesentlichen um die Stärkung der Informationssicherheit auf betrieblicher Ebene. Die neue Richtlinie betrifft mehrere zehntausend Unternehmen in Deutschland und umfasst insgesamt 18 Wirtschaftssektoren, von denen 11 als „Sektoren von hoher Kritikalität“ eingestuft werden. Dazu gehören unter anderem Energie, Verkehr, Bankwesen, Finanzmarktinfrastrukturen, Gesundheitswesen, Abwasserentsorgung und Anbieter digitaler Dienste.
Cybersicherheit in Zahlen zum Download
„Cybersicherheit in Zahlen“ erschien bereits zum fünften Mal und zeichnet sich durch eine hohe Informationsdichte und besondere methodische Tiefe aus: Mehr als 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland wurden im Rahmen einer repräsentativen Online-Studie zur Cybersicherheit im beruflichen und privaten Kontext befragt. Die Fachleute von Statista haben die Befragung eng begleitet und können dank einer Stichprobengröße, die weit über dem branchenüblichen Standard liegt, belastbare und valide Marktforschungsergebnisse im Magazin „Cybersicherheit in Zahlen“ präsentieren. Darüber hinaus haben die Marktforscher Zahlen, Daten und Fakten aus mehr als 300 Statistiken zu einem umfassenden Nachschlagewerk der IT-Sicherheit zusammengeführt.
Interessierte finden hier weiterführende Informationen zu NIS-2.





