Kommentar: Warnwesten – Qualität statt Billigkauf

Oktober 20, 2025

Der aktuelle ADAC-Test zu Warnwesten liefert ein alarmierendes Ergebnis: 60 Prozent der getesteten Modelle erfüllen kaum oder gar nicht ihre Aufgabe, und alle Ausfälle stammen aus dem Billigsegment des Internets. Das zeigt einmal mehr, dass die vermeintlich einfache PSA „Warnweste“ alles andere als trivial ist. Eine Weste, die im Ernstfall nicht reflektiert, ist nicht nur nutzlos – sie ist gefährlich.

Die aktuelle Berichterstattung mahnt zu Recht zur Sorgfalt bei der Produktauswahl. Doch es bleibt zu hinterfragen, warum Unternehmen und Einzelkäufer immer noch auf günstige, ungetestete Westen setzen, obwohl die Norm EN ISO 20471 klare Vorgaben macht. Gerade bei Arbeitskleidung, die Leben schützen soll, darf der Preis nicht das ausschlaggebende Kriterium sein. Qualität muss oberste Priorität haben.

Besonders kritisch ist auch, dass viele Betriebe ihre Gefährdungsbeurteilung vernachlässigen. Eine einfache Warnweste kann für bestimmte Tätigkeiten nicht ausreichen – insbesondere dort, wo Mitarbeitende mehreren Risiken gleichzeitig ausgesetzt sind. Moderne Multinorm-Lösungen und Hightech-Textilien mit LEDs, Sensorik oder besonders widerstandsfähigen Fasern bieten deutlich höhere Sicherheit und Effizienz. Unternehmen, die hier sparen oder auf Billiglösungen setzen, gehen ein unnötiges Risiko ein – sowohl rechtlich als auch in Sachen Mitarbeitersicherheit.

Fazit: Es ist höchste Zeit, dass Sicherheit nicht mehr am Preis gemessen wird. Unternehmen müssen konsequent auf geprüfte, qualitativ hochwertige Produkte setzen und technologische Entwicklungen in die Auswahl ihrer PSA einbeziehen. Billigware aus dem Internet darf nicht länger die Norm bestimmen – nur geprüfte Qualität schützt wirklich.

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