Zeitverlust ist laut Forschern der University of British Columbia geringer als Sicherheitsgewinn
Ein neuer Algorithmus von Forschern der University of British Columbia zeigt die sicherste Route zu einem Ziel. Integriert in ein Navigationsgerät, lotst die Software den Autofahrer an unfallträchtigen Bereichen vorbei. Forschungsleiter Tarek Sayed und sein Doktorand Tarek Ghoul haben den neuen Ansatz anhand von Echtzeit-Unfallrisikodaten konzipiert. Der Algorithmus kann in Navigations-Apps wie Google Maps integriert werden, sagen die Wissenschaftler.
Drohnen zur Analyse
Die USB-Forscher haben zehn Drohnen eingesetzt, die mehrere Tage lang über der Innenstadt von Athen geschwebt sind und die Positionen von Fahrzeugen, ihre Geschwindigkeiten und Beschleunigungswerte aufgezeichnet. Diese Informationen sind in der Folge genutzt worden, um Beinaheunfälle zwischen Fahrzeugen zu identifizieren und dann das Risiko von Unfällen in Echtzeit vorherzusagen.
„Diese Studie ist die erste, die Echtzeit-Unfallrisikodaten verwendet, um Navigationsanweisungen bereitzustellen und die sicherste Route durch eine Stadt vorzugeben. Der Algorithmus kann den Kurs in Echtzeit anpassen und Umwege vorschlagen, um gefährliche Stellen zu vermeiden. Das trägt dazu bei, die Verkehrssicherheit für alle Benutzer zu erhöhen. Zum Beispiel werden Unternehmen in der Lage sein, ihre Flotte effizient zu navigieren, der Sicherheit Priorität einzuräumen und das Unfallrisiko zu reduzieren“, so Sayed. Voraussetzung sei, dass Drohnen rund um die Uhr das Verkehrsgeschehen aufnehmen.
Weg etwas länger
Es hat sich gezeigt, dass die schnellsten Routen selten die sichersten sind. So hat das Team einen kleinen Abschnitt des Straßennetzes von Athen analysiert und festgestellt, dass nur 23 Prozent der schnellsten Routen auch als sicherste Routen ermittelt wurden. „Die sicherste Route war tendenziell 22 Prozent sicherer als die schnellste Route, während die schnellste Route nur elf Prozent schneller war als die sicherste Route. Das deutet darauf hin, dass auf den sichersten Strecken mit nur geringer Verlängerung der Reisezeit erhebliche Sicherheitsgewinne erzielt werden“, sagt Ghoul.