Suprema erhält als erstes Unternehmen der Zutrittskontrollbranche CE RED Cybersecurity-Zertifizierung
Die zunehmende Vernetzung von Zutrittskontrollsystemen bringt nicht nur mehr Komfort und Flexibilität, sondern auch steigende Anforderungen an den Schutz sensibler Daten und die Abwehr von Cyberangriffen. Mit der überarbeiteten europäischen Funkanlagenrichtlinie Radio Equipment Directive (RED), die ab 1. August 2025 verbindlich greift, wird Cybersicherheit erstmals verpflichtend in den Zertifizierungsprozess für IoT- und Funkgeräte integriert.
Ein Unternehmen hat diesen Schritt bereits vorzeitig vollzogen: Suprema, Anbieter von KI-gestützten Sicherheitslösungen, erhielt als erstes Unternehmen der Zutrittskontrollbranche die CE RED-Zertifizierung nach den neuen Cybersicherheitsanforderungen.
Hintergrund: Strengere Regeln für Funk- und IoT-Geräte
Die delegierte Verordnung (EU) 2022/30 erweitert die RED um Vorgaben, die den Schutz von Netzwerken, die Sicherung personenbezogener Daten und die Prävention von Betrug betreffen. Damit werden künftig auch Zutrittskontrollgeräte mit drahtlosen Schnittstellen wie Bluetooth, NFC oder WLAN in die Pflicht genommen – ein Bereich, in dem bisherige Standards nicht ausreichten, um den wachsenden Bedrohungen gerecht zu werden.
Für Hersteller bedeutet dies, dass ab 2025 eine Zertifizierung nicht nur Funkleistung und Sicherheit der Hardware umfasst, sondern auch IT-Sicherheitsmechanismen wie Verschlüsselung, Schutz vor unbefugtem Zugriff und sichere Software-Updates.
Die zertifizierten Geräte: BioStation 3 und BioEntry W3
Suprema erhielt die Zertifizierung für die Modelle BioStation 3 und BioEntry W3. Beide Systeme setzen auf Edge-Computing: KI-Algorithmen für die Gesichtserkennung laufen direkt auf dem Gerät, wodurch sensible biometrische Daten lokal verarbeitet werden. Neben Gesichtserkennung unterstützen die Terminals auch Mobile Credentials (Bluetooth/NFC) und RFID-Karten.
Durch diese Kombination verschiedener Authentifizierungsmethoden erfüllen die Geräte nicht nur die neuen regulatorischen Vorgaben, sondern adressieren auch die wachsende Nachfrage nach flexiblen und gleichzeitig sicheren Zutrittslösungen.
Signalwirkung für die Branche
Suprema nimmt mit der frühen Zertifizierung eine Vorreiterrolle ein. Während andere Hersteller noch mit der Anpassung ihrer Systeme beschäftigt sind, positioniert sich das Unternehmen bereits heute als regulatorisch zukunftssicher.
Für Betreiber von Sicherheitsinfrastrukturen bedeutet das:
- Investitionssicherheit, da zertifizierte Geräte bereits den kommenden Anforderungen entsprechen.
- Reduziertes Risiko durch nachweislich geprüfte Cyber- und Datenschutzmechanismen.
- Stärkung der Compliance, insbesondere in Branchen mit hohen Sicherheitsauflagen wie Finanzwesen, Gesundheitswesen oder kritische Infrastrukturen.
Die vorzeitige CE RED-Zertifizierung von Suprema markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der Zutrittskontrollbranche. Sie verdeutlicht, dass Cybersicherheit längst nicht mehr optional, sondern integraler Bestandteil moderner Zugangslösungen ist.
Mit Blick auf den Stichtag im August 2025 dürfte der Vorstoß auch den Wettbewerb beschleunigen: Hersteller, die ihre Systeme noch nicht an die neuen Anforderungen angepasst haben, stehen unter Zugzwang. Für Anwender wiederum ist die Zertifizierung ein klarer Hinweis, welche Anbieter frühzeitig in robuste Sicherheitsmechanismen investieren – und damit langfristig Vertrauen schaffen.