Die Vorteile des von Siemens verfolgten partnerschaftlichen Ansatzes wurden in einem Projekt von EDSB zur Entwicklung einer Brandmelde- und Luftprobenahmelösung für ein neues Lager eines der bekanntesten Einzelhändler Großbritanniens unter Beweis gestellt.
In der Anlage in Warrington wurden etwa 1.000 Geräte installiert, um das 81.570 m² große Logistiklager und die dazugehörigen Büros zu schützen. Angesichts der Größe des Lagers, das an der höchsten Stelle bis zu 43 Meter hohe Decken aufweist, musste das Detektionssystem eine umfassende Abdeckung des gesamten Raums gewährleisten. Die Lösung von EDSB umfasste eine Luftprobenahme mit Testpunkten auf niedriger Höhe und Rohrleitungen mit einer Länge von über 200 Metern, um sicherzustellen, dass das System Brände ohne Beeinträchtigung durch Umgebungsbedingungen präzise erkennen kann.
Bevor das EDSB-eigene Designteam vor Ort tätig wurde, wurde es mit der Aufgabe betraut, für das Projekt ein konformes System gemäß BS:5839 Teil 1 zu erstellen, das den Standards der Kategorie L1/P1 entspricht. Angesichts der Komplexität des Gebäudes – mit mehreren Zwischengeschossen, Kühlräumen, Aerosol- und Batterielagern, automatisierten Regalsystemen und Kommunikationsräumen – erforderte das Design eine Reihe von Erkennungstechnologien, die auf die spezifischen Anforderungen und Umgebungsbedingungen der einzelnen Bereiche zugeschnitten waren.
Nach der Prüfung der 3D-BIM-Modelle, der Spezifikationen und der Informationen zur Brandschutzstrategie schlug EDSB in Zusammenarbeit mit Siemens eine Kombination aus Luftprobenahmesystemen, linearen Infrarotstrahlern, Multisensormeldern, dreifachen Infrarotflammenmeldern und Gasunterdrückungssystemen vor, um eine umfassende Abdeckung und Konformität zu gewährleisten.
Einer der Hauptschwerpunkte des Auftrags bestand darin, ein System ohne Fehlalarme zu entwickeln, da durch unnötige Abschaltungen erhebliche Kosten für vierstündige Produktionsunterbrechungen entstehen könnten. In Absprache mit Siemens wurde eine Lösung entwickelt, bei der ein hybrides Brandmeldesystem Umgebungsfaktoren wie Staub, Rauch und Abgase erkennt, die Fehlalarme auslösen könnten.
Ein weiterer zentraler Punkt bei den Brandschutzüberlegungen war der hohe Deckenraum, der eine besondere Herausforderung für die herkömmliche Raucherkennung darstellte: Es wurde festgestellt, dass die Rauchwolke, die bei einem Brand entsteht, beim Aufsteigen abkühlt, wodurch sie oft nicht genug Auftrieb hat, um das Dach zu erreichen und die Melder auszulösen. Dies wurde durch den Einsatz von Siemens ASD (Aspirating Smoke Detection) gelöst, wobei die erste Phase des Installationsprozesses durchgeführt wurde, sobald die Dachkonstruktion fertiggestellt war. EDSB installierte Rohrleitungen und Luftprobenentnahmegeräte an strategischen Positionen im gesamten Lager, um alle Bereiche abzudecken, einschließlich der Bereiche mit hohen Decken. Nach der Installation wurde das gesamte System getestet und kalibriert, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.
Eine weitere Herausforderung bei dem Projekt bestand darin, dass die Arbeiten in mehreren Phasen parallel zum Bau des Lagers durchgeführt werden mussten. Es fanden mehrere Planungssitzungen statt, um die Bedingungen vor Ort und den Bauzeitplan vollständig zu verstehen. Diese Sitzungen waren entscheidend, um sicherzustellen, dass die Installation reibungslos neben dem Bau des Gebäudes voranschreiten würde. Sowohl die Teams von EDSB und Siemens als auch die Bauleiter arbeiteten zusammen, um
sich über den Umfang, den Zeitplan und die Logistik des Projekts abzustimmen. Darüber hinaus wurden potenzielle Herausforderungen wie Zugangspunkte und Platzbeschränkungen identifiziert und Strategien entwickelt, um Verzögerungen im späteren Verlauf des Projekts zu vermeiden.
Geoff Wain ist leitender Projektmanager bei EDSB. Er kommentiert: „Dieses Projekt war eine koordinierte Anstrengung von der Entwurfsphase bis zur Installation und Inbetriebnahme, bei der hauptsächlich interne Ingenieure zum Einsatz kamen. Ein engagierter Projektingenieur vor Ort kümmerte sich um die tägliche Kommunikation mit unserem Kunden, um sicherzustellen, dass die
Arbeiten in den einzelnen Phasen pünktlich abgeschlossen wurden und das Projekt an den Endkunden übergeben werden konnte. Der hohe Standard der Ausführung auf der gesamten Baustelle ist ein Zeugnis für alle Beteiligten.“
Alistair Lyon war der Installationsleiter von EDSB für das Projekt und sagte: „Ich glaube, dass das, was wir erreicht haben, gefeiert werden sollte. Dies war eine lange, herausfordernde und komplexe Installation, und wir haben ein Endprodukt geliefert, auf das wir alle stolz sein können, dass wir ein Teil davon waren.“
Die Anlage verfügt über eine Desigo CC-Gebäudemanagement-Zentrale, die in der Lage ist, Informationen über das Brandschutzsystem anzuzeigen und es den Bedienern zu ermöglichen, es zu visualisieren. Desigo CC wird vor Ort auch zur Verwaltung der HLK-Systeme eingesetzt, sodass alle Betriebsdaten des Gebäudes über eine einzige Schnittstelle angezeigt werden können. Dies führt zu Einsparungen bei der Betriebs- und Energieeffizienz. Das computergestützte Instandhaltungsmanagementsystem (CMMS) vor Ort ist ebenfalls in Desigo CC integriert, wobei die offene Architektur diese Integration ermöglicht.
Siemens John Fennah fügte hinzu: „Bei Siemens streben wir immer eine enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern an, und diese Anwendung ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein solcher Ansatz die beste Lösung erzielen kann. Durch das Verständnis und die Bewältigung der spezifischen Herausforderungen, die dieses Lager mit sich bringt, konnte EDSB die geeignete Technologie mit den unterschiedlichen Anforderungen in Einklang bringen und ein integriertes System entwickeln, das den Brandschutz optimiert und gleichzeitig die HLK-Anlage effektiv verwaltet.“
Insgesamt umfasst der Standort neun vernetzte Siemens-Brandmeldezentralen, 34 Siemens-Ansaugzentralen und mehr als 30 hochwertige Siemens-Strahlungsmelder. Das Lager ist mit 200 Schnittstellen ausgestattet, die verschiedene Abschaltungen steuern und in Systeme von Drittanbietern integriert werden können. Es wurde besonders darauf geachtet, dass das System eine umfassende Abdeckung bietet.