Der Ransomware-Angriff auf die kanadische Stadt Hamilton im Februar 2024 gilt inzwischen als Lehrstück dafür, warum technische Abwehr allein nicht genügt. Rund 80 Prozent der kommunalen IT-Infrastruktur waren betroffen, der Schaden enorm – doch die Versicherung verweigerte die Zahlung: Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) war nicht durchgängig implementiert. Der Fall zeigt deutlich, dass Sicherheitslücken häufig dort entstehen, wo Mensch und Technik unzureichend zusammenspielen.
Technik trifft Vertrauen: Ein Fall als Lehrbeispiel
Die nachträgliche Analyse des Hamilton-Vorfalls machte klar, dass die Schwachstellen nicht allein technischer Natur waren. Neben schlecht geschützten Servern trugen vor allem menschliche Faktoren zur Eskalation bei – unzureichend geprüfte Dienstleister, mangelhafte Zugriffskontrollen und fehlende Vertrauensprüfungen im Vorfeld.
Genau hier setzt die Kooperation zwischen CypSec und Validato an. Während CypSec sich auf Cyberabwehr, Systemhärtung und Incident Response spezialisiert, adressiert Validato den oft unterschätzten Faktor Mensch durch strukturiertes Background Screening und Partner-Due-Diligence. Das gemeinsame Ziel: Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor den finanziellen und operativen Folgen menschlicher Fehlentscheidungen zu schützen.
Sicherheit braucht menschliche Verlässlichkeit
Validato liefert das Fundament für vertrauenswürdige Personal- und Partnerstrukturen. Das Unternehmen setzt auf rollenbasiertes Screening – vom Bewerbercheck über regelmäßige Re-Screenings bis zur kontinuierlichen Überwachung während des Beschäftigungsverhältnisses. Dabei werden Identitäten, Qualifikationen, Referenzen und potenzielle Interessenkonflikte geprüft. Ergänzend kommen OSINT-basierte Analysen zum Einsatz, um Risiken in Lieferketten oder bei Dienstleistern frühzeitig zu erkennen.
CypSec ergänzt diesen Ansatz durch umfassende technische Absicherung – von der durchgängigen MFA-Durchsetzung über Netzwerksegmentierung und Red-Teaming bis hin zum gezielten Threat Modeling. Besonders relevant ist der Aspekt der Versicherungs-Compliance: Nur wenn Schutzmaßnahmen dokumentiert und nachweisbar sind, bleibt der Versicherungsschutz im Schadensfall bestehen. Der Hamilton-Vorfall zeigt, welche teuren Folgen es haben kann, wenn dieser Nachweis fehlt.
Doppelte Absicherung für die Lieferkette
Ein zentraler Risikofaktor bleibt der Umgang mit Drittparteien. In Hamilton hatte eine externe Firma Zugriff auf Systeme, obwohl sie andernorts bereits von öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen war – ein klassischer Fall fehlender Partnerprüfung. Die Kombination aus Validatos Due-Diligence-Prozessen und CypSecs technischer Lieferkettenhärtung schließt genau diese Lücke: verdächtige Verbindungen, Sanktionsrisiken oder Identitätsmanipulationen werden früh erkannt, bevor Schaden entsteht.
Vom Vorfall zur Strategie
Für Unternehmen in der DACH-Region ergibt sich daraus ein klarer Handlungsplan: Sicherheits-Governance und technische Härtung müssen durch verbindliche Screening-Prozesse ergänzt werden. Nur wer Menschen, Rollen und Partner systematisch prüft, kann Vertrauen operationalisieren – und damit Versicherungsschutz, Compliance und tatsächliche Resilienz miteinander verbinden.
„Selbst starke technische Schutzschichten versagen, wenn menschliche Risiken ungeregelt bleiben“, betont Reto Marti, COO von Validato. „Deshalb gehört verlässliches Background Screening heute fest in jede Sicherheitsstrategie.“
Der Hamilton-Weckruf zeigt eindrucksvoll, dass Cybersicherheit dort beginnt, wo Vertrauen überprüfbar wird – und endet, wo menschliche Risiken ignoriert werden.
Quelle:
„How Background Checks Protect Organizations – The Hamilton Case“, CypSec, 17. September 2025, Zürich