RFID-Sensorik als Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0

Juni 7, 2025

RFID-Sensorik vereint die kontaktlose Identifikation mittels Funktechnologie mit der Erfassung physikalischer Messgrößen durch integrierte Sensoren. Diese Kombination ermöglicht nicht nur das eindeutige Identifizieren von Objekten, sondern auch die gleichzeitige Übertragung von Zustands- oder Prozessdaten wie Temperatur, Druck, Feuchtigkeit oder binären Schaltzuständen. Damit eröffnet sich ein breites Spektrum industrieller Anwendungsmöglichkeiten – insbesondere dort, wo kabelgebundene Sensorik technisch oder wirtschaftlich an ihre Grenzen stößt.

Die Technologie unterscheidet sich in zwei Grundformen: passive Sensor-Transponder, die ihre Energie vollständig aus dem elektromagnetischen Feld eines Lesegeräts beziehen, und semi-passive Transponder, die über eine eigene Energiequelle verfügen. Während passive Systeme besonders kompakt und wartungsarm sind, ermöglichen semi-passive Varianten kontinuierliche Datenerfassung auch außerhalb des Lesebereichs, höhere Messfrequenzen und die Integration zusätzlicher Funktionen wie Echtzeituhr oder Langzeitspeicher.

RFID-Sensorik kann in verschiedenen Frequenzbereichen betrieben werden: LF (120–134 kHz) ist robust gegenüber Metall und Flüssigkeiten, HF (13,56 MHz) bietet eine gute Balance zwischen Reichweite und Störsicherheit, während UHF (840–960 MHz) größere Reichweiten und Pulkerfassung erlaubt, allerdings sensibler gegenüber Umgebungsbedingungen ist. Eine Sonderrolle spielt die SAW-Technologie, die mit passiven akustischen Sensoren hochtemperaturbeständige und extrem schnelle In-situ-Messungen ermöglicht – etwa bei rotierenden Werkzeugen.

Typische Anwendungen reichen von der Temperaturüberwachung in Walzen und Rührwerken, über Leckageprüfungen in der Automobilindustrie bis hin zur Prozesskontrolle in Vakuumkammern oder Logistiksystemen. Wirtschaftlich sinnvoll ist RFID-Sensorik vor allem dort, wo Messstellen schwer zugänglich sind, Verkabelung aufwendig oder riskant ist, oder dezentrale Datenerfassung erforderlich wird. Der Return on Investment ergibt sich in der Regel durch reduzierte Ausfallzeiten, geringeren Wartungsaufwand und eine höhere Prozesssicherheit.

Das Whitepaper „RFID & Sensorik“ des AIM-D e.V. bietet einen umfassenden Überblick über Technologien, Anwendungsfälle, technische Grundlagen sowie wirtschaftliche Bewertung und kann als praxisorientierte Entscheidungshilfe für Unternehmen dienen, die drahtlose Sensordatenerfassung implementieren möchten.

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