Berliner „Pallasseum“ heizt mit Abwärme aus Telekom Rechenzentrum

Dezember 2, 2025

Berlin Schöneberg, hier steht das Pallasseum. Ein denkmalgeschützter Bau aus den 1970-er Jahren mit 500 Wohnungen. Rund 2.000 Menschen leben dort. Heute feiern die PASM Power and Solution GmbH, ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom, die Gewobag und die GASAG-Gruppe den Start der neuen, innovativen Heizversorgung des Pallasseums mittels Rechenzentrumsabwärme. Das bereits 2024 mit dem RealGreen Award ausgezeichnete Konzept nutzt die Abwärme eines benachbarten Rechenzentrums der Deutschen Telekom in der Winterfeldtstraße. Es beweist, dass die klimafreundliche Modernisierung von denkmalgeschützten Bestandsbauten ohne Mehrkosten für die Mieter möglich ist.

Die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden, insbesondere von Bauten unter Denkmalschutz, gilt als eine der größten Hürden der Wärmewende. Eine Dämmung der Fassade ist oft unmöglich. Das Pallasseum, ein denkmalgeschützter Wohnkomplex der 1970er-Jahre, stand genau vor dieser Herausforderung. Die heutige Inbetriebnahme der Abwärmelösung war daher ein starkes Signal für ganz Berlin: Klimaschutz im Bestand ist möglich, ohne die Gebäudehülle anzufassen und ohne die Bewohnerinnen und Bewohner finanziell zu überlasten.

Im Beisein von Dr. Jochen Lang von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Gewobag-Vorstand Markus Terboven und GASAG-Vorstand Matthias Trunk wurde die Anlage heute symbolisch gestartet. Das von GASAG Solution Plus entwickelte Konzept wurde in Zusammenarbeit mit der PASM erarbeitet und gilt als Paradebeispiel für urbane Synergien sowie die Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG).

Das technische Prinzip ist ebenso effizient wie intelligent: Die Niedertemperatur-Abwärme (unter 30°C) wird in dem Rechenzentrum mit einer leistungsstarken Wasser-Wasser-Wärmepumpe auf eine Temperatur von 70 bis 75°C angehoben und über eine 140 Meter lange Nahwärmetrasse in die Heizzentrale des Pallasseums geleitet. Dort werden rund 500 Wohnungen zuverlässig mit der Abwärme versorgt. Ein moderner Gaskessel sichert lediglich die Spitzenlasten ab. Auf diese Weise sollen künftig rund 65 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs gedeckt werden. Das Konzept überzeugte die Fachwelt bereits vor seiner Fertigstellung und gewann 2024 den RealGreen Award in der Kategorie “Sozialverträgliche Dekarbonisierung”.

Berlin hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt, und die Wärmewende im Bestand ist dabei die größte Herausforderung. Das Projekt Pallasseum ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie dieser Wandel gelingen kann“, erklärt Dr. Jochen Lang, Leiter der Abteilung Wohnen und Stadterneuerung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. „Es zeigt, dass Klimaschutz, Denkmalschutz und sozialverträgliches Wohnen vereinbar sind. Die Partnerschaft von Gewobag, GASAG und Telekom ist ein starkes Signal für die ganze Stadt.“

„Für die Telekom und die PASM als hundertprozentiges Tochterunternehmen ist die Energieeffizienz unserer systemkritischen Infrastruktur ein zentrales Thema. Daher machen wir an immer mehr Standorten die Abwärme aus Rechenzentren nutzbar“, ergänzt Christopher Mathea, Head of Technology Development PASM Power and Air Condition Solution Management GmbH. „Hier im Rechenzentrum der Telekom verwandeln wir ein Nebenprodukt unseres Betriebs in eine wertvolle Ressource für die Nachbarschaft. Das ist eine echte Win-Win-Situation für das Klima, die Mieter und den Digitalstandort Berlin.“

„Heute ist ein guter Tag für die Mieterinnen und Mieter im Pallasseum und ein wichtiger Tag für den Klimaschutz in Berlin. Wir halten Wort: Wir modernisieren unseren Bestand, ohne die Menschen finanziell zu überfordern“, so Markus Terboven, Kaufmännischer Vorstand der Gewobag. „Dieses Projekt beweist eindrucksvoll, dass Denkmalschutz, soziale Verantwortung und Klimaziele vereinbar sind, wenn innovative Partner wie die Gewobag. Deutsche Telekom und die GASAG Solution Plus zusammenarbeiten.

„Die Wärmewende wird nicht nur im Neubau entschieden, sondern vor allem im Bestand. Das Pallasseum zeigt eindrucksvoll, wie wir ungenutzte Energiequellen wie Serverabwärme intelligent in bestehende Systeme einbinden können.“, sagt Matthias Trunk, Vertriebsvorstand der GASAG. „Wir in der GASAG-Gruppe sind stolz darauf, dieses preisgekrönte Konzept von der ersten Idee bis zur heutigen Inbetriebnahme erfolgreich umgesetzt zu haben und damit einen echten Beitrag zur Dekarbonisierung Berlins zu leisten.“

Das Projekt Pallasseum wird damit zu einem wichtigen und nun realisierten Vorbild für die Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) und die Dekarbonisierung von Bestandsgebäuden in der gesamten Bundesrepublik. 
 

Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland; Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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