Streit um den Bundeshaushalt verunsichert viele Unternehmen in ihrer Investitionsplanung massiv
Vielen Unternehmern in Deutschland steht das Wasser bis zum Hals (Bild: pixabay.com, Alexandra_Koch)
Köln/Kiel (pte/13.12.2023/13:00) Das deutsche BIP wird 2024 um 0,5 Prozent zurückgehen. Das zeigt die Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (https://iwkoeln.de) (IW). Und für das laufendende Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung in Deutschland laut Winterprognose des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (https://ifw-kiel.de) um 0,3 Prozent nachgeben, minimal weniger als in der Herbstprognose erwartet (minus 0,5 Prozent).
„Konjunkturbremse Regierung“
Besonders der inzwischen beigelegte Streit um den Bundeshaushalt verunsichert die Unternehmen, viele stellen Investitionen erst einmal zurück. Für die Prognose haben die IW-Forscher in Modellrechnungen untersucht, wie sich das auf die Konjunktur auswirkt. Demnach fallen Staatsausgaben in Höhe von über 20 Mrd. Euro weg. Das drückt das BIP um rund 0,5 Prozent nach unten. Im schlimmsten Fall ist sogar ein Rückgang von einem Prozent möglich.
„Die Bundesregierung hat sich in diesem Jahr als regelrechte Konjunkturbremse bewiesen“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Und IW-Direktor Michael Hüther ergänzt: „Die schlechten Bedingungen im Welthandel sind nicht der einzige Grund für die fortgesetzte Rezession. An dieser Krise hat die Bundesregierung entscheidend mitgewirkt.“ Die amtierende Ampel-Koalition müsse unbedingt finanzpolitische Handlungsfähigkeit beweisen.
Harte Zeiten für die Industrie
Aktuell leidet vor allem die Industrie. Der Wirtschaftsbereich wird laut dem IW 2024 im vierten Jahr stagnieren und kommt seit 2018 nicht vom Fleck. Seit zwei Jahren bekommen die Firmen weniger Aufträge aus dem Ausland, viele halten sich deshalb mit Investitionen zurück, heißt es aus Köln. Und auch die Bautätigkeit lag 2023 noch unter dem Niveau von 2019. Schuld daran sind hohen Zinsen und hohe Kosten. 2024 bleibt laut der IW-Prognose also herausfordernd.