Bankenkonsolidierung schreitet weiter voran

Mai 27, 2024

„Mainhattan“: Banken bewerten eigene Geschäftslage gut (Foto: Leonhard_Niederwimmer, pixabay.com)

Trotz gesamtwirtschaftlichem Pessimismus positive Erwartungen für Geschäfte in Deutschland

Konjunktur schlecht, eigene Geschäftslage dank hohen EZB-Zinsen und neuen ESG-Produkten gut, Konsolidierung bleibt: Zu dem Ergebnis kommt das „Bankenbarometer“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (https://ey.com/de) unter 100 in Deutschland tätigen Finanzinstituten im April 2024.

Schlechte Großwetterlage

Mit Blick auf die wirtschaftliche Großwetterlage erwarten 47 Prozent der Geldhäuser 2024 eine Verschlechterung der Wirtschaftslage, neun Prozent sogar eine starke Eintrübung. Nur 30 Prozent rechnen aktuell mit einer Verbesserung in den kommenden zwölf Monaten.

92 Prozent der Finanzinstitute bewerten ihre aktuelle operative Geschäftsentwicklung jedoch positiv, das sind mehr als in den beiden Vorbefragungen 2022 und 2019. Auch die künftige Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten schätzen 93 Prozent als positiv ein.

Weiterer Rückgang der Filialen

Die Konsolidierung der Branche setzt sich fort. Fast jede zweite befragte Bank prognostiziert für die kommenden zwölf Monate weitere Fusionen und Übernahmen, in den nächsten drei Jahren rechnen sogar vier von fünf Instituten damit. Weniger Konsolidierung erwarten auf kürzere und mittlere Sicht nur wenige Banken (drei beziehungsweise sechs Prozent).

„Neben neuen Einnahmequellen bleiben Innovationen und Kostendruck im Blick. Daher wird konsolidiert und weitere Bankfilialen geschlossen werden, auch mit Blick auf die Konkurrenz durch Technologiekonzerne und Neobanken“, so Gunther Tillmann, Leiter Banken und Kapitalmärkte bei EY.

Mehr als ein Drittel der Institute erwartet einen Rückgang der Zahl der Filialen in Deutschland um bis zu fünf Prozent; 63 Prozent rechnen mit einem Rückgang um mindestens fünf Prozent; und 13 Prozent erwarten, dass die Zahl der Filialen bis 2025 um mehr als zehn Prozent sinkt. 2023 war die Zahl der Filialen in Deutschland auf 19.501 erstmals unter 20.000 gesunken.

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