Europol unterstützt spanische Behörden bei der Zerschlagung der größten Drogenbank Europas

Oktober 16, 2022

Mit Unterstützung von Europol und Eurojust haben die spanische Nationalpolizei (Policía Nacional) und die Steuerbehörde (Agencia Tributaria) eine organisierte Verbrecherbande zerschlagen, die vermutlich die größte „Drogenbank“ Europas betreibt.

Das kriminelle Netzwerk, das diese „Bank“ betreibt, besteht hauptsächlich aus syrischen Staatsangehörigen und erbringt Finanzdienstleistungen für kriminelle Organisationen, die mit dem Drogenhandel in mehr als zwanzig Ländern in Verbindung stehen. Diese kriminelle Bande, die seit 2020 aktiv ist, soll jährlich über 300 Millionen Euro gewaschen haben.

Am 27. September führten über 200 Strafverfolgungsbeamte Razzien an insgesamt 21 Orten in den spanischen Provinzen Málaga und Toledo durch, die zu 32 Verhaftungen und der Beschlagnahme von kriminellen Vermögenswerten in Höhe von fast 3 Millionen Euro führten.

Einzelheiten zu den Beschlagnahmungen:

  • 428 205 EUR in bar
  • 19 Kryptowährungskonten im Wert von 1,5 Mio. EUR
  • 11 Luxusfahrzeuge
  • 70 Kilo Haschisch, 1,2 Tonnen Marihuana und eine Plantage mit 995 Marihuana-Pflanzen

Diese Beschlagnahmungen folgen auf die Beschlagnahmung von Bargeld in Höhe von 2,9 Millionen Euro im Laufe der Ermittlungen.

Organisierte Verbrecherbanden könnten über dieses international strukturierte Finanznetzwerk Zahlungen leisten, Gelder erhalten und sogar ihre Erlöse waschen lassen.

Die spanische Stadt Fuenlabrada schien das Zentrum der Untergrundbank zu sein. Die Kriminellen wickelten ihre Geldwäscheaktivitäten von einem örtlichen Restaurant aus ab, in das ihre Kunden kamen, um größere Mengen Bargeld einzuzahlen oder abzuholen.

Das informelle Geldtransfersystem der Hawala war die wichtigste Geldwäschemethode, um eine Aufdeckung durch die Strafverfolgungsbehörden zu vermeiden.

Die Unterstützung von Europol war für die Entwicklung der spanischen Ermittlungen von zentraler Bedeutung. Seit Mai 2020 hat Europol kontinuierlich nachrichtendienstliche Erkenntnisse entwickelt und analysiert, um die internationalen Aktivitäten dieses kriminellen Netzes zu erfassen. Zwei Experten des Europäischen Zentrums für Finanz- und Wirtschaftskriminalität wurden ebenfalls nach Madrid entsandt, um die spanischen Ermittlungen beim Abgleich operativer Informationen während des Aktionstages zu unterstützen.

Diese Untersuchung wurde von der Europäischen Multidisziplinären Plattform zur Bekämpfung krimineller Bedrohungen (EMPACT) finanziell unterstützt.

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