So sieht die neue britische Anti-Drohnen-Strahlenkanone aus (Foto: Gabriele Molinelli, gov.uk)
Elektromagnetisches Feld zerstört zum Bruchteil der üblichen Kosten wirkungsvoll die Elektronik
Ein Team des Defence Science and Technology Laboratory (https://www.gov.uk/government/organisations/defence-science-and-technology-laboratory) und Spezialisten des Defence Equipment & Support (https://des.mod.uk/ ) haben ein Gerät zur Bekämpfung anfliegender Sprengstoff-Drohnen mit starker elektromagnetischer Strahlung entwickelt. Diese setzt die Steuerelektronik der Drohnen außer Kraft, sodass sie abstürzen. Beim Aufprall auf der Erde können sie allerdings explodieren. Wird die „Strahlenwaffe“ eingesetzt, müssen die „Kanoniere“ deshalb darauf achten, dass die Drohnen über unbewohntem Gebiet zum Absturz gebracht werden.
Verteidigungskosten gering
Die neue Waffe ist noch nicht zu Ende entwickelt. Sie wird aber in der Lage sein, mit einem einzigen „Schuss“ gleich mehrere Flugobjekte auszuschalten. Das gelingt nach derzeitigem Stand der Technik in einer Entfernung von bis zu 1.000 Metern. Die Waffe benötigt nur eine einzige Person zur Bedienung. Sie kann immer wieder abgefeuert werden, auch in kurzen Abständen, solange sie mit elektrischer Energie versorgt wird. Umfangreiche Feldtests sind für diesen Sommer geplant.
Trotz der Gefahr, dass die Flugkörper beim Absturz Schäden verursachen, bietet die neue Waffe mehrere Vorteile, abgesehen davon, dass sie gleich einen ganzen Drohnenschwarm vernichten kann. Die Kosten für den kurzzeitigen Aufbau eines starken elektromagnetischen Feldes sollen bei zehn Pence (zwölf Euro-Cent) liegen – das sind die reinen Stromkosten, während Flugabwehrraketen oft hunderttausende Euro kosten. Trotz der hohen Kosten sind sie gegen Drohnenschwärme oft machtlos. Sie können nur einzelne Angriffswaffen bekämpfen.
Strom aus mobilem Generator
„Der Krieg in der Ukraine hat uns gezeigt, wie effektiv der Einsatz von Drohnen ist. Wir müssen in der Lage sein, uns gegen sie zu verteidigen“, so James Cartlidge, Staatsminister im britischen Verteidigungsministerium und dort zuständig für das Beschaffungswesen. Die Strahlenkanone könne auf einer Vielzahl von Militärfahrzeugen und auf Schiffen montiert werden. Ihren Strom beziehe sie von einem mobilen Generator, der von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird.