Neue Maßnahmen gegen die ‚Ndrangheta‘ in Italien, Belgien und Deutschland

Juni 5, 2023

Eurojust und Europol haben die zuständigen Behörden in Italien, Belgien und Deutschland bei einer neuen Operation gegen den internationalen Drogenhandel unterstützt, der angeblich von der kriminellen Organisation ‚Ndrangheta betrieben wird. Während eines gemeinsamen Aktionstages wurden einunddreißig Verdächtige festgenommen und Vermögenswerte im Wert von über 3,8 Millionen Euro beschlagnahmt. Über 840 Beamte waren an den Maßnahmen vor Ort beteiligt.Die Operation schließt sich an eine frühere Untersuchung an, die die italienischen Behörden zwischen 2013 und 2018 gegen dasselbe kriminelle Netzwerk durchgeführt haben. Die Verdächtigen sollen weiterhin das bestehende und gut etablierte Netzwerk genutzt haben, um hauptsächlich Kokain aus Südamerika über mehrere europäische Häfen nach Deutschland und Italien zu transportieren. Zu diesem Zweck gründete die organisierte Verbrechergruppe (OCG) Unternehmen in Deutschland, um den Drogenschmuggel zu erleichtern. Zur Deckung ihrer Drogentransporte bediente sich die OCG internationaler Unternehmen, die mit Autos und Lebensmitteln handeln.An einem Aktionstag am 5. Juni wurden 31 Verdächtige festgenommen, 18 in Italien, 8 in Belgien und 5 in Deutschland. Es wurden insgesamt 53 Durchsuchungen durchgeführt. Es wurden Vermögenswerte im Wert von über 3,8 Millionen Euro beschlagnahmt, darunter Bargeld, Drogen, hochwertige Fahrzeuge und Immobilien. Der Fall wurde von Eurojust im August 2019 auf Ersuchen der italienischen Behörden eröffnet. Im Februar 2020 wurde mit Unterstützung von Eurojust eine gemeinsame Ermittlungsgruppe (GEG) zwischen den italienischen und deutschen Behörden eingerichtet. Im März 2021 wurde die GEG auf Belgien ausgeweitet. Die Agentur veranstaltete sieben Koordinierungssitzungen und erleichterte die Übermittlung und Ausführung zahlreicher Europäischer Ermittlungsanordnungen und Rechtshilfeersuchen. Es wurde ein Koordinierungszentrum eingerichtet, um eine schnelle Zusammenarbeit zwischen den am Aktionstag beteiligten Justizbehörden zu ermöglichen.Europol hat zur Unterstützung der nationalen Ermittler kontinuierlich Erkenntnisse entwickelt und analysiert. Während der Operation setzte Europol zwei seiner Beamten in Belgien und Italien ein, um die Echtzeitkoordinierung zwischen allen beteiligten Partnern zu erleichtern und rasche taktische Entscheidungen zur Anpassung der Strategie bei Bedarf zu gewährleisten.Dieser Fall fällt unter die operative EMPACT-Aktion 2.3 über die ‚Ndrangheta und die sizilianische Mafia, die erste EMPACT-Aktion unter der Leitung der Nationalen Antimafia-Direktion (Direzione Nazionale Antimafia), bei der Europol und Eurojust gemeinsam die Federführung haben.Die Untersuchung und der Aktionstag selbst wurden durch das von der EU finanzierte @ON-Netzwerk (Projekt ISF4@ON) unter der Leitung der italienischen Antimafia-Ermittlungsdirektion unterstützt.

Die folgenden Behörden waren an den Ermittlungen beteiligt:

  • Italien: Staatsanwaltschaft Catanzaro; Guardia di Finanza
  • Belgien: Föderale Staatsanwaltschaft; Ermittlungsrichter am Gericht erster Instanz in Lüttich; Föderale Kriminalpolizei Lüttich
  • Deutschland: Polizei Frankfurt am Main

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