Markt für Anti-Drohnen-Systeme wächst rasant: Umsatz soll sich bis 2030 verdreifachen

November 6, 2025

Der weltweite Markt für Counter-UAS (Unmanned Aircraft Systems) – also Systeme zur Erkennung, Abwehr und Neutralisierung unbemannter Luftfahrzeuge – steht vor einem massiven Wachstum. Nach aktuellen Analysen des Marktforschungsunternehmens MarketsandMarkets soll das Marktvolumen von derzeit rund 6,64 Milliarden US-Dollar (2025) auf etwa 20,31 Milliarden US-Dollar bis 2030 ansteigen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 25,1 Prozent.

Steigende Bedrohung durch Drohnen erfordert robuste Gegenmaßnahmen

Die zunehmende Verbreitung von handelsüblichen und militärischen Drohnen führt weltweit zu neuen Sicherheitsrisiken. Streitkräfte und Sicherheitsbehörden reagieren darauf mit Investitionen in anpassungsfähige, vernetzte und widerstandsfähige Systemarchitekturen, die auf Radar-, Funkfrequenz-, EO/IR- und Kommunikationssensorik basieren. Ziel ist es, unbemannte Fluggeräte frühzeitig zu erkennen, zu verfolgen und zu neutralisieren – insbesondere im Rahmen moderner C4ISR- und Überwachungssysteme (Command, Control, Communications, Computers, Intelligence, Surveillance, Reconnaissance).

Parallel dazu fördern internationale Programme zur Modernisierung der Streitkräfte die Einführung mobiler, elektronischer und laserbasierter Abwehrlösungen, die auch in elektromagnetisch stark belasteten Umgebungen zuverlässig arbeiten.

Bodengestützte Systeme dominieren den Markt

Im Segment der Einsatzarten werden bodengestützte Systeme auch in den kommenden Jahren den größten Marktanteil halten. Sie kommen flächendeckend an Militärstützpunkten, Grenzen, Flughäfen und kritischen Infrastrukturen zum Einsatz. Diese Systeme kombinieren Radar, RF-Sensorik, EO/IR-Kameras und Störsender in einer zentralisierten Architektur, die Drohnen in Echtzeit detektieren und bekämpfen kann.

Durch den modularen Aufbau – stationär, mobil oder transportabel – eignen sie sich ideal für den großflächigen Schutz sensibler Areale. Fortschritte in KI-gestützter Zielerkennung und elektronischer Kampfführung tragen zusätzlich zu ihrer Leistungssteigerung bei.

Hohe Nachfrage nach Systemen mit großer Reichweite

Besonders stark wächst das Marktsegment der Langstreckenlösungen (> 50 km). Diese Systeme sind für Grenzschutz, Gefechtsfeldüberwachung und Frühwarnung konzipiert und nutzen mehrschichtige Sensorfusion, Hochleistungsstörsender und gerichtete Energiewaffen (Laser, Mikrowellen). Die Kombination aus Frühdetektion und direkter Bekämpfung aus sicherer Entfernung macht sie zu einem zentralen Bestandteil moderner Luftverteidigungskonzepte.

Nordamerika als Wachstumstreiber

Regional betrachtet verzeichnet Nordamerika das höchste Wachstum im C-UAS-Markt. Getrieben wird dies durch hohe Verteidigungsbudgets, ambitionierte Homeland-Security-Programme und die beschleunigte Integration KI-basierter Abwehrsysteme. Insbesondere das US-Verteidigungsministerium (DoD) und das Department of Homeland Security (DHS) investieren massiv in mehrschichtige Anti-Drohnen-Architekturen für Basis- und Flughafensicherheit sowie Grenzüberwachung.

Häufige Drohnenvorfälle in der Nähe sensibler Anlagen haben zahlreiche Beschaffungs- und Forschungsinitiativen ausgelöst. Hinzu kommt die wachsende Nutzung solcher Systeme im Bereich öffentliche Sicherheit und kritische Infrastruktur, was den Markt zusätzlich ankurbelt.

Diese Unternehmen verfügen über globale Vertriebs- und Servicenetzwerke und investieren kontinuierlich in Forschung, KI-Integration und sensorische Fusionstechnologien, um den steigenden Anforderungen an Reaktionsgeschwindigkeit und Systemsicherheit gerecht zu werden.

Der Markt für Anti-Drohnen-Systeme befindet sich in einer Phase dynamischen Wachstums. Getrieben durch sicherheitspolitische Spannungen, technologische Fortschritte und zunehmende Drohnenbedrohungen, entwickelt sich der C-UAS-Sektor zu einem zentralen Bestandteil moderner Sicherheits- und Verteidigungsstrategien – sowohl im militärischen als auch im zivilen Umfeld.

Zu den wichtigsten Akteuren im globalen Counter-UAS-Markt zählen:
RTX (Raytheon Technologies), Lockheed Martin, Northrop Grumman, Israel Aerospace Industries (IAI), Thales, Rheinmetall, Rafael Advanced Defense Systems, BAE Systems, Elbit Systems und Saab.

Überblick: Weltweiter Drohnenmarkt – Trends und Dynamik

Der Markt für Drohnentechnologie wächst in nahezu allen Anwendungsbereichen:

  • Gesamtvolumen: Prognosen zufolge soll der globale Drohnenmarkt bis 2030 ein Volumen von über 90 Milliarden US-Dollar erreichen.
  • Wachstumstreiber: Zivile und kommerzielle Anwendungen – insbesondere in Logistik, Landwirtschaft, Energieinfrastruktur, Katastrophenschutz und Filmproduktion.
  • Militärische Nutzung: Streitkräfte weltweit setzen zunehmend auf Aufklärungs-, Transport- und Kampfdrohnen. Neue Generationen autonomer Systeme integrieren künstliche Intelligenz (KI) und Schwarmtechnologien, um komplexe Einsatzszenarien zu bewältigen.
  • Regulatorische Entwicklung: Nationale und EU-weite Regularien (z. B. EASA-Drohnenkategorien) sollen Sicherheit und Luftraumintegration gewährleisten, stellen aber Hersteller und Betreiber vor hohe Zertifizierungsanforderungen.

Tendenz: Der Markt entwickelt sich hin zu integrierten Multi-Sensor-Plattformen, die mehrere dieser Funktionen in einem System vereinen.

Begriffserklärung: UAS (Unmanned Aircraft System)

Der Begriff UAS steht für Unmanned Aircraft System und beschreibt das Gesamtsystem einer Drohnenplattform – nicht nur das Fluggerät selbst. Ein UAS besteht typischerweise aus:

  1. Unmanned Aerial Vehicle (UAV): Das eigentliche unbemannte Fluggerät.
  2. Bodenstation (Ground Control Station, GCS): Steuerung, Kommunikation, Datenverarbeitung.
  3. Datenverbindung (Data Link): Sichere Funk- oder Satellitenverbindung zwischen UAV und Kontrollstation.

In militärischen und sicherheitsrelevanten Kontexten umfasst der Begriff zudem alle Unterstützungseinrichtungen, Software und Kommunikationsnetzwerke, die den Betrieb, die Missionsplanung und die Integration in übergeordnete C4ISR-Strukturen ermöglichen.

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