Nach Aussagen des Marktforschungsinstituts ‚Markets and Markets‘ s wird der Markt für Perimetersicherheitskomponenten von 62 Mrd. Euro im Jahr 2020 auf 98 Mrd. Euro im Jahr 2026 anwachsen. Dir durchschnittliche Wachstumsrate beträgt laut Prognose 7,9 Prozent.
Die Grundstückssicherheit gehört in der Sicherheitsbranche zu den Wachstumsbereichen. Da die Bedeutung von Sicherheitslösungen, die schon an der Grenze zu Arealen greifen, wächst, ist der Bedarf nach solchen Lösungen sehr groß. Dabei geht es jedoch nicht nur um die Absicherung von Freigeländen und Grundstücks- bzw. Geländegrenzen von kritischen Infrastrukturen (KRITIS), wie z.B. bei Justizvollzugsanstalten, Flughäfen oder Rechenzentren, sondern auch zunehmend um Anwendungen im privatwirtschaftlichen Bereich, wie Logistikbetrieben, Industriegeländen oder Baustellen.
Perimetersicherheit soll Personen oder Geräte direkt an der Außengrenze eines Grundstücks abhalten in dieses einzudringen bzw. bei einem Versuch des Eindringens Alarm auslösen.
Diese Art von Sicherheitslösungen ist für eine Vielzahl von Unternehmen und Institutionen wichtig. Sicherheitskonzepte rund um die Perimetersicherheit umfassen die Erkennung von Bedrohungen durch Sensoren, die jeweils über eine eigene Erkennungsmethode verfügen. Einige Technologien haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen bzw. gehören zur Basisausstattung einer Lösung. Wir möchten diese im Folgenden vorstellen.
1. Lidar-Sensoren senden Laserimpulse in die Umgebung und berechnen die Entfernung eines Objekts anhand der Zeit, die die Impulse für den Rückweg benötigen. Zu den Vorteilen dieser Technologie gegenüber der Videotechnik besteht darin, dass es unabhängig von Licht- und Wetterverhältnissen ist. Da Lidar nicht nur in der Sicherheitsindustrie Anwendung finden, sondern besonders im Automobilsektor Einsatz finden, sind die Preise für Lidar-Lösungen in den vergangenen Jahren erheblich gesunken. Damit wurde Lidar für den Betrieb im Freien interessant und ist bei vielen Anwendungen inzwischen eingesetzt.
2. Faseroptische Sensoren übertragen Laserlichtimpulse über Fiberoptik und messen die Lichtreflexionen, die entlang der Faser auftreten. Eine Störung der Faser, die z. B. durch die Berührung des Zauns verursacht wird, verändert die Menge des von diesem Punkt zurückgeworfenen Lichts. Aus Expertensicht ist Fiberoptik eine kostengünstige Lösung für kleinere Standorte mit überdurchschnittlicher Lebensdauer.
3. Drahtlose Lösungen und eine drahtlose Kommunikation zwischen dem Sensor und dem Hauptsystem wird besonders bei Wohngebäuden und kleinen bis mittelgroßen Gewerbebetrieben immer wichtiger.
4. Auch Remote- und Überwachungsfunktionen werden besonders stark nachgefragt. Die Steuerung per Smartphone für die Fernsteuerung und Überwachung ist heute State-of-the-Art, besonders aus dem Privatbereich. Auch im Bereich der Hausautomatisierung ist diese Technologie besonders wichtig.
5. Besonders wichtig ist gegenwärtig die Videoüberwachung. Sie hat sich mittlerweile als obligatorische Technologie für die Perimetersicherheit entwickelt. Nicht zuletzt wegen des anhaltenden Mitarbeitermangels ist eine zunehmende Fernüberwachung wichtig. Im Perimeterbereich ergibt sich automatisch ein größerer Bedarf an visueller Verifizierung, um die Kosten und die Menge an Fehlalarmen zu senken.
Andere Sensoren sind wertvoll, wenn es darum geht, festzustellen, wer auf ein Grundstück gelangt oder es versucht. Mit Hilfe von Video können Dienstleister oder Betreiber aus der Ferne eindeutiger feststellen, um welche Situation es sich handelt.
Um die Effektivität der Videoüberwachung und -bewertung zu maximieren, muss das Videoverwaltungssystem in der Lage sein, den Ort des Alarms mit einer Kamera oder PTZ-Voreinstellung zu verknüpfen. Damit kann das Bedienpersonal schneller reagieren, braucht weniger Schulungsbedarf, und die Vorprogrammierung ermöglicht eine optimierte Videoqualität sowie Speichereinstellungen. Standortspezifische Maßnahmen zur Abschreckung sind so auch schneller umzusetzen.
Sensoren in Kombination
Natürlich hat jede Erkennungstechnologie ihre Vor- und Nachteile. Die Verwendung einer Kombination dieser Technologien (Sensorfusion) macht die Erkennung von Sicherheitslücken effektiver. Intelligente, integrierte Lösungen benötigen ein Zusammenspiel der hier vorgestellten Technologien, um deren Stärke zu maximieren. Eine Sensorfusion kann z.B. durch die Nutzung von Echtzeitdaten zusammen mit historischen, ortsbezogenen, umweltbezogenen und klassifizierten Informationen analysieren, bevor ein Alarm ausgelöst wird. So werden Fehlalarme vermieden.